„Eisen im Maul des Pferdes und an den Hufen“, ein Relikt aus dem Bronzezeitalter – Über das Buch „Vom Horsemanship zum Natural Horsemanship. Eisen oder barhuf und gebisslos“ von Bernd Paschel

Vaclav Vydra mit Halring und ohne Sattel, © United P.C.

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Nach seinem ersten Buch „Vom Horsemanship zum Natural Horsemanship“ mit dem Untertitel „Das Pferdebild des Menschen im Wandel“ und dem 2. Band „Die artgerechte Haltung ist eine Annäherung“ ist jetzt der 3. Band mit dem Titel „Eisen oder barhuf und gebisslos“ im Handel.

Eine Eisenstange im Maul und Eisen an den Hufen sind für viele Reiter so selbstverständlich als wären Pferde damit geboren. Selbst in manchen medizinisch-anatomischen Büchern findet man Bilder mit Zeichnungen von Pferdebeinen, die mit Eisen beschlagen sind. Es ist eine Tradition, die wahrscheinlich bis zur Bronzezeit zurück reicht und im Mittelalter die Ritterzeit, wie später auch die Kavallerie und ihre Kriege bis hinein in die Neuzeit überdauert hat. Erst am Ende des 20- Jahrhundert fing man an, diese Tradition zu hinterfragen und sich mit dem Thema Eisen im Maul und an den Hufen wissenschaftlich zu beschäftigen. Der amerikanische Professor der Veterinärmedizin Robert Cook (Eisen im Maul) und die deutsche Veterinärmedizinerin Dr. Hiltrud Strasser (Eisen am Huf) gelten als Pioniere auf diesem Gebiet. Es ist kaum zu verstehen, wie stark diese Tradition in den Köpfen der Reiter eingebrannt ist, obwohl mittlerweile hinreichend bewiesen ist, dass das Eisen im Maul und am Huf ursächlich nicht nur für viele Krankheiten ist, sondern auch unerwünschtes Verhalten erzeugen kann. Die Begründung für das Reiten mit Kandare, also sogar mit zwei Eisenstangen im Maul, mit denen der Reiter seine Fähigkeit zur feinen Hilfengebung unter Beweis stellen soll, ist gelinde gesagt abenteuerlich. Wie kann man ein Folterwerkzeug mehr verharmlosen?

Im Buch werden weniger der Einsatz von Eisen thematisiert als die positive Wirkung des gebisslosen und barhuflosen Reitens. 16 Experten zu diesen beiden Themen kommen zu Wort, Daniel Anz, Ngaio Beausoleil, Professor Dr. Cook, Dr. Fridtjof Hanson, Matthew Kibler, Rudy Köhler, Monika Lehmkühler, Davis Mellor, Jossey Reynvoet, Karin Ruder, Patrick Spieleder, Dr. Hiltrud Strasser, Heike Veit, Dr. Maksida Vogt, Vaclav Vydra und Alexandra Wilhelm. Die Frage nach dem besten Gebiss oder dem besten Beschlag für mein Pferd wird überhaupt nicht gestellt, denn jedes Eisen am Pferd ist ein Fremdkörper und bleibt es bei allen Versuchen, das Eisen schön zu reden. Selbst Argumente wie das Gebiss im Maul diene der Sicherheit des Reiters und das Eisen am Huf sei ein Schutz für den Huf, wenden sich ins Gegenteil, wenn man den praktischen Beispielen im Buch folgt und weltweit finden kann, wo Reiter zu einem natürlichen Umgang mit dem Pferd zurückgekehrt sind. Selbst die „Kunst des Reitens“ wird auf eine neue Stufe gehoben, wo die Kunst darin besteht, gänzlich ohne jegliche Folterinstrumente zu reiten und sogar ohne alle Hilfsmittel. Die wahre Schönheit des Pferdes tritt zu Tage nicht, wenn es durch Zügel und Sporen in eine Form gepresst wird, sondern wenn der Reiter es schafft, dass das Pferd sich zwanglos und individuell präsentiert in seinen ihm eigenen Gangarten.

Wie das möglich ist im Interesse der Pferde, zeigen exemplarisch 16 Beispiele in diesem Buch, Daniel Anz, Ngaio Beausoleil, Professor Dr. Cook, Dr. Fridtjof Hanson, Matthew Kibler, Rudy Köhler, Monika Lehmkühler, Davis Mellor, Jossey Reynvoet, Karin Ruder, Patrick Spieleder, Dr. Hiltrud Strasser, Heike Veit, Dr. Maksida Vogt, Vaclav Vydra und Alexandra Wilhelm.

Bibliographische Angaben

Bernd Paschel, Vom Horsemanship zum Natural Horsemanship, Eisen oder barhuf und gebisslos, 265 Seiten, mit über 125 Fotografien, Taschenbuch, Format: 13,5 x 21,5 cm, Verlag: United-PC, ISBN: 978371035075-7, Preis: 28,40 EUR (Deutschland)

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