Eine Typfrage: Welcher Garten passt zu mir? Die Entspannungsoase ist so unterschiedlich wie ihre Besitzer

Mein schöner Dachgarten. © BHW

Bonn, Deutschland (Weltexpress). Jeder Garten ist oder kann anders sein, ob wild, geordnet oder verspielt – die privaten Entspannungsoasen sind so unterschiedlich wie ihre Besitzer. Laut einer Studie der BHW Bausparkasse wünschen sich 24 Prozent der Deutschen einen großen Garten für die ganze Familie. Auf Rang zwei und drei der beliebtesten Gartentypen: 21 Prozent bevorzugen das kleine pflegeleichte Grün am Haus, 18 Prozent einen Obstgarten. Und dann gibt es noch den Dachgarten.

Da gibt es einmal den sehr beliebten japanischen Garten mit fernöstlichem Flair im Vorgarten: Ein Schritt vor die Tür führt vom Alltagsstress direkt in einen Ort der Stille und Harmonie. Der japanische Garten ist ein Refugium für Liebhaber.Laut der BHW-Umfrage bevorzugen zwei Prozent der Deutschen den puristischen Stil. Aber es werden immer mehr, bestätigt Diplom-Ingenieur Axel Bambauer: „In den letzten Jahren ist das Interesse stark gestiegen. Der Umfang reicht von einer kleinen Ecke im Vorgarten bis zum gesamten Grundstück.“ Das Hauptelement des japanischen Gartens ist das Wasser – als „echtes“ Nass in Koi-Teichen und Wasserfällen sowie symbolisch als Kiesfläche oder Steinformation mit nicht – und kurz blühenden Pflanzen wie Moose, Azaleen, Bambus und Kirschbäume zieren den Garten. Iris Laduch-Reichelt von der BHW Bausparkasse in Bonn erklärt: „Gärten im japanischen Stil sind eher etwas für Liebhaber, da Planung und Pflege viel Zeit und Sorgfalt erfordern.“ Und hier die Tipps für den Japanischen Garten: Anlegen: aufwendig, Profi zurate ziehen, Platzbedarf: keine Mindestfläche, Pflegeaufwand: hoch, beschneiden der Pflanzen und harken der Kiesflächen, Tierwelt: wenige Tiere wegen fehlender Blütenpflanzen, die Kosten betragen: ab 300 Euro pro Quadratmeter.

Dann gibt es die Möglichkeit, sich einen Obstgarten anzulegen, das ist Landlust pur: Mit duftenden Blüten und leuchtenden Früchten locken Obstbäume heimische Tiere an und schaffen ein kleines Naturparadies – auch für Klettermaxe! 16 Prozent der unter 30-Jährigen und 25 Prozent der über 60-Jährigen finden, dass ein Obstgarten am besten zu ihnen passt. Begehrtester Obstbaum ist der Apfel-, gefolgt von Kirsch-, Pflaumen und Birnbaum. Wenn die Rasenfläche als bunte Blumenwiese angelegt ist, bedienen sich Schmetterlinge. Das bedeutet für Bienen und Vögel einen „gedeckten Tisch“.

BHW-Expertin Laduch-Reichelt meint dazu:„Obstwiesen verleihen Gärten von alten Villen oder in ländlichen Gegenden besonderen Charme und bewirken eine echte Wertsteigerung des Grundstücks.“ Tipp: Zwei neue Obstbaumarten haben in den letzten Jahren Einzug gehalten: Säulenobst lässt sich auch auf allerkleinstem Raum anbauen und auf Familien-Obstbäumen wachsen bis zu vier verschiedene Obstsorten.

Wie wird am besten der Obstgarten angelegt? Hier ein paar Tipps: ohne Profis möglich, Platzbedarf: mindestens 100 Quadratmeter, Obst benötigt viel Luft und Licht Pflegeaufwand: gering, ein- bis zweimal jährlich mähen, ernten, Tierwelt: reiche Tierwelt Kosten: pro Obstbaum circa 15 bis 35 Euro.

Und dann der Dachgarten, eine ganz besondere Welt von oben. Unten hetzen Fußgänger, quietschen Reifen, hupen Autos. Oben blüht und duftet es und eine Liege lädt zum Entspannen ein. Im Dachgarten sitzt man über den Dingen. Laut der Studie der BHW Bausparkasse würden fünf Prozent der Großstädter am liebsten auf dem Dach entspannen. „Für die Anlage eines Dachgartens ist die Tragfähigkeit der darunter befindlichen Decke wichtig. Sie begrenzt das maximale Gewicht und die Höhe der Substratschichten für die Bepflanzung oder die begehbaren Flächen“, erläutert Landschaftsarchitekt Sebastian Jensen. Durch den aufwendigen Aufbau ist der Dachgarten teurer als vergleichbare ebenerdige Gärten. Aber er spart Grundstückskosten, sagt BHW-Expertin Iris Laduch-Reichelt: „Der Dachgarten ist die ideale Lösung für Städter mit kleinen Grundstücken und bietet günstige zusätzliche Wohnfläche.“

Und die Tipps für einen Garten hoch oben auf dem Dach: Profi zurate ziehen, Platzbedarf: Voraussetzung ist ein Flachdach mit ausreichender Tragfähigkeit – Grundstücksfläche ist nicht notwendig, Pflegeaufwand: mittel, automatische Bewässerungsanlage ist Standard, je nach Pflanzen düngen, beschneiden, ernten. Die Tierwelt: gleiche Arten wie im ebenerdigen Garten, aber weniger Tiere. Kosten: ab 100 Euro pro Quadratmeter. Also ist für jeden Geschmack etwas dabei, jeder legt sich den Garten seiner Wahl an, das macht Freude durch das ganz Jahr.

Vorheriger ArtikelDer schneckenberuhigte Garten ohne kaltblütigen Schneckenmord
Nächster ArtikelDie Nachbarschaft bietet des besten Schutz vor Einbrechern – Mit zunehmendem Alter steigt auch das Sicherheitsbedürfnis im Haus