Ein Buch des Schmerzes – Zum „Blockadebuch Leningrad 1941-1944“ von Ales Adamowitsch und Daniil Granin

Ales Adamowitsch und Daniil Granin: "Blockadebuch, Leningrad 1941-1944". © Aufbau

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Unerträglich Leid brachte Deutschland im 2. Weltkrieg über die Sowjetunion und andere Staaten der Welt. Besonders in und um Leningrad wütete der deutsche Faschistenmob entsetzlich. 900 Tage wurde die Stadt belagert, bis endlich die faschistische Wehrmacht mit ihren Verbündeten geschlagen abzog.

Die Geschichte der Verhungerten, Erschossenen, Vermissten, Erfrorenen, Erschlagenen, in den Selbstmord getriebene Menschen ist schwer zu ertragen. Und dennoch muss sie immer wieder erzählt werden, dass keiner vergisst, zu welchen entsetzlichen Taten Menschen fähig sind.

Im Aufbau-Verlag erschien vor kurzem die unzensierte Fassung des Blockadebuchs von Ales Adamowitsch und Daniil Granin mit neuem Vorbemerkungen von Granin und einem Vorwort von Ingo Schulze.

1974 begannen Granin und Adamowitsch mit dem Buch, als es 1981 veröffentlicht wurde, vielen diverse Szenen der Zensur zum Opfer. Zu wahr waren einige der Aussagen, zum Beispiel wenn es um Verrat oder Kannibalismus ging. Trotzdem berührte das erst 1987 in der DDR erschienene Buch die Leser in Ost- wie Westdeutschland, das nun endlich unzensiert vorliegt.

Es ist ergreifend, es ist schonungslose, es ist eine wichtige Lektüre, um die deutsche Geschichte besser zu begreifen.

Bibliographische Angaben

Ales Adamowitsch und Daniil Granin, Blockadebuch, Leningrad 1941-1944, Übersetzer/in Helmut Ettinger, Ruprecht Willnow, 703 Seiten, mit 51 Abbildungen, Aufbau Verlag, Berlin 2018, ISBN: 978-3-351-03735-2, Preis: 36 EUR (D)

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