Straubing, Deutschland (Weltexpress). Zwischen Moosgraben und Moosmühlbach im Eisstadion am Pulverturm am Rande der Straubinger Altstadt und auch nicht wirklich weit weg von der Donau, die dort einen großen Bogen macht, brannte die Luft. Das zweite Spiel der Pre-Playoffs zwischen dem Rekordmeister aus Berlin und den Tigers aus Straubingen endete vor 5.614 Zuschauern 3:2. Für den Sieg brauchten die Spieler von Cheftrainer Uwe Krupp einhundertunddrei Minuten plus siebzehn Sekunden.
Das erlösende Tor zum 3:2-Endstand erzielte Jamie McQueen. Der Puck wurde von Tiger-Verteidiger Dylan Yeo entscheidend abgelenkt. Die Berliner, die beinahe die doppelte Anzahl an Strafminuten kassierten (Eisbären 26, Tigers 14), gewannen etwas mehr Bullys liefen zudem zwei Mal einem Rückstand hinterher. Zu Beginn des ersten Drittels traf wie schon im ersten Spiel in Berlin Sean Sullivan zum 1:0 (5.). Alexander Roach, Verteidiger der Berliner, glich wenig später mit einem satten Schuss von der Blauen Linie zum 1:1 aus (6.).
Scott Timmens brachte den Gastgeber mit seinem Treffer zum 2:1 wieder auf die Straße der Sieger (12.), weil er einem Schuss im Wege stand und den Puck auf diese Weise ins Netz lenkte.
Mitte des zweiten Drittels glich Spencer Machacek für die Eisbären zum 2:2 aus (31.). Dass anschließend nichts passierte, das kann man nicht behaupten. Zwei gleichwertige und mittelmäßige Mannschaften, genauer: der Achte und Neunte der Vorrunde, lieferten sich wie schon in Berlin eine einsatzfreudige und intensive Begegnung für Kämpferherzen auf Augenhöhe. Das spricht wieder einmal für Larry Mitchell, den Cheftrainer der Tigers, der aus eher bescheidenen Möglichkeiten seiner Männer, die an der Spree kein großes Scheibenglück für sich beanspruchten, das mannschaftlich Meiste rausholt. Mithalten scheint die Devise von Mitchell zu lauten und in den entscheidenden Momenten, wie eben im Überzahlspiel, an die Grenzen gehen und alles rausholen, was möglich ist. Kein Wunder, die frühe Führung fiel im Powerplay. Die erneute Führung ebenfalls.
Beide Torhüter, Matthew Climie für Straubing und Petri Vehanen für Berlin, hielten ihre Mannschaften über 100 Minuten im Spiel. Was fiel noch auf? Die Berliner waren im Spiel Fünf gegen Fünf die stärkere Mannschaft.
Die über 200 Fans aus Berlin, die in ihrem Block mächtig Bambule machten, freuten sich in der engen und lauten Halle zwischen Graben und Bach unterm Pulverturm über den Auswärtssieg, das Erreichen des Viertelfinals nach zwei Siegen in der „Best-of-Three“-Serie der Pre-Playoffs und mindestens zwei Heimspiele gegen die Adler aus Mannheim im Modus „Best of-Seven“. In den Vorrunde gewannen die Eisbären zwei von vier Spielen.