Die Ice Tigers aus Nürnberg sind „ein anderes Kaliber“ – Direktberichterstattung vom Spiel der Berliner Eisbären gegen die Nürnberger Ice Tigers 3:2 (0:0, 1:0, 1:2, 1:0)

© Foto: Joachim Lenz, 2015

Vor dem Spiel

„Mit Volldampf“, schreibt Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee, würden die Spieler „ab heute in die letzten Spiele der Hauptrunde“ gehen, denn „jeder Punkt zählt im Kampf um die beste Ausgangsposition für die Playoffs“. Das kann man so sagen und das werden wir gleich am Sonntagnachmittag um 14:30 Uhr sehen, wenn der Siebte der Deutschen Eishockeyliga (DEL) aus Berlin gegen den Neunten spielen muss.

Das erste Drittel

Die ersten Minuten der Begegnung scheinen von Fehlervermeidung geprägt. Die Abwehrreihen lassen bislang keine Torschüsse zu.

Erstes Gerangel nach Rudelbildung vor dem von Andreas Jenike gehüteten Tor (7.).

Die ersten Minuten gehören unter dem Strich den Berlinern. „Auf geht`s, Eisbären, kämpfen und siegen“, skanieren die Fans auf den Stehplätzen hinter Jenikes Tor, der sich bei dieser Aktion verletzte (8.).

Riesen Chance der Tallackson-Reihe (8.).

Einen Schuß von Talbot pflückt Jenike mit der Hand (10.). Einen weiteren Schuß von Tallackson hält der gute Mann ebenfalls (11.) Beide Schüsse waren nicht besonders gefährlich, dennoch, die Berliner bleiben bestimmend.

Zwei Minuten für Fredrik Eriksson wegen Stockschlags (12.). Werden die Berliner ihr erstes Überzahlspiel zu nutzen wissen?

Pohl mit einem Schuß aus spitzenm Winkel (13.). Hördler ballert einmal, zwei Mal von der blauen Linie (14.), dann ist Nürnberg wieder komplett (14.).

Strafzeit für die Eisbären. Laurin Braun muß zwei Strafminuten wegen Hakens vom Eis. Das erste Überzahlspiel für Nürnberg beginnt (15.) Beinahe wäre ein Tempogegenstoß mit Tallackson und Olver von Erfolg gekrönt worden (17.). Zwei Spielminuten später sind die Eisbären komplett (18.) und greifen wieder an. Einen Schuß von Jimmy Sharrow kann Jenike nur abprallen lassen (18.).

Ziegler durfe auch einmal draufhalten (20.). Dann ist das erste Drittel vorüber. „Nürnberg, Nürnberg“, rufen ein paar Dutzend Fans der Ice Tigers.

In der ersten Halbzeitpause sagt Pohl: „Wir sind stabiler in der Abwehr, arbeiten uns Chancen heraus, müssen aber auch die Tore schießen.“ Stimmt aus Sicht der Berliner Eisbären.

Das zweite Drittel

© Foto: Joachim Lenz, 2015Olver mit dem ersten Schuß im zweiten Drittel aus halblinker Position vier, fünf Meter vor dem Tor (23.). Pfostenknaller von André Rankel (23.). Ein Tor liegt in der Luft. Allerdings wäre das beinahe auf der anderen Seite gefallen, als Marius Möchel mit Puck am Tor von Vehanden vorbeihechtet (24.).

Endlich. Das Salz ist in der Suppe. Tor für Berlin. Antti Miettinen trifft für die Eisbären nach einem Tempogegenstoß (24.). Florian Busch arbeitete vor, lief in die gegnerische Zone und passte quer zum mitgelaufenen Miettinen, der formvollendet verwandelte.

Die Gäste aus Nürnberg scheinen aufgewacht. Die Ice Tigers zeigen Zähne. Doch die nächste Riesenchance hat Olver allein vor Jenike (38.).

Jenike im Glück, beinahe wäre die Scheibe im Tor gewesen (42.).

Nürnberg drückt (37.) Zwei gegen Zwei. Vehanen entschärft erneut einen Schuß eines Ice Tigers (37.).

Auch die letzten Sekunden gehören den Gästen, die zwei Mal scharf aufs von Vehanen gehütete Tor schießen (40.). Vor allem Nürnberg geht ruppiger zur Sache, doch der aggressivere Stil wird von den Hauptschiedsrichter Lars Brüggemann und Gordon Schukies nicht geahndet. Der Lollie ist noch lange nicht gelutscht.

Das dritte Drittel

© Foto: Joachim Lenz, 2015Olver lässt sich bei seinem Tempogegenstoß bedrängen (43.). Zerfahren scheint das Spiel in diesem Drittel. Zwar geht es hin und her, doch zwingende Aktion ergeben sich in dieser kampfbetonten Begegnung aktuell nicht (49.).

Möchel muss wegen Beinstellens auf die Strafbank (50.). Das zweite Überzahlspiel für die Berliner an diesem Sonntagnachmittag.

Noebels mit einem scharfen Schuß. Pohl haut Jaspers mit seinem drallen Schuß aus den Schlittschuhen. Dann ist das Ding drin (51.). TJ Mulock stochert nach Vorarbeit von Pohl und Hördler den Puck ins Tor. Mit 2:0 führen die Berliner Eisbären gegen die Ice Tigers aus Nürnberg.

Miettinen fährt mit Pohl vors Tor der Nürnberger und schießt vorbei (53.).

Sharrow muss für zwei Minuten auf die Strafbank wegen Beinstellens – in höchster Not (56.). Nürnberg zum zweiten Mal in Überzahl. Erst Eriksson mit einem scharfen Schuß, in den sich ein Eisbär wirft, dann Patrick Reimer und der trifft (57.). Nur noch 1:2 aus sich der Nürnberger.

Noebels auf Olver, der den Puck beim Tempogegenstoß nicht kontrollieren kann (58.). Das wäre es gewesen. Im direkten Gegenzug ein Loch vom Feinsten. Das ist der Ausgleich. 2:2 in Berlin. Für die Ice Tigers trifft nach toller Vorarbeit Yasin Ehliz von Steven Reinprecht.

Das werden zwei heißen Minuten auf dem Eis.

Mit den Schlägern wird geschlagen, ohne das Brüggemann und Schukies einschreiben. Dann fliegen die Fäuste. Olver und Alexander Oblinger kommen Sekunden vor Schluß in die Kühlbox mit zwei plus zwei Strafminuten wegen unnötiger Härte (60.).

Verlängerung

© Foto: Joachim Lenz, 2015Mit einem Spieler weniger auf dem Eis bei beiden Mannschaften wird nach der Punkteteilung in der Partie der Zusatzpunkt ermittelt. Das Netz zittert, doch der Puck zappelt nicht in ihm. Bisher gehört die Verlängerung den Gästen. Gibt das hier und heute einen Auswärtssieg? Noch hält Vehanen die Berliner in der Begegnung. Hördler muss runter wegen Hakens. Die letzten 22 Sekunden der fünf Minuten währenden Verlängerung spielen die Gäste in Überzahl.

Penaltyschießen

Pohl scheirtert an Jenike. Corey Locke läuft an und trifft. Rankel trifft im Gegenzug. Reimer trifft nur den Pfosten. Matt Foy tanzt Jenike aus und trifft. Toll anzusehen. Vehanen hält den Schuß von Eriksson. Das Spiel ist aus. Den Zusatzpunkt holen sich die Berliner.

Nach dem Spiel

Siegtorschütze Foy wird gerufen und lässt sich in der Fankurve feiern.

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