Klaistow, Brandenburg, Deutschland (Weltexpress). Die Heidelbeere hat Hochsaison. Davon konnten wir uns auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow, der als Spargelhof groß und bekannt wurde, kürzlich überzeugen. Auf dem Hof scheint immer Saison zu sein, denn er bietet neben Spargel und Heidelbeeren auch Kürbis und Erdbeeren. Jetzt sind die blauen Beeren dran.
Als wir Mitte Juni vor Ort waren, wurde auf einer Lichtung im Wald gepflügt, was Rücken beim Bücken und Hände beim Greifen hergaben. Rücken beim Bücken? Die Heidelbeeren in Klaistow hängen so hoch an den Sträuchern, die in Reih und Glied stehen, dass von einem „Pflücken ohne Bücken“ gut gesprochen werden darf.
Dabei war die Beute bemerkenswert. Schnell füllten sich die Körbe und immer wieder landeten Heidelbeeren im Mund und Magen. Lecker.
Diese Heidelbeeren wachsen nicht wild in den Kiefernwäldern rund um Berlin und anderswo. Sie sind hier und heute längst Kulturpflanzen und in der Regel stammen laut Wikipedia die im „Handel erhältlichen Kulturheidelbeeren … nicht von der in Europa heimischen Heidelbeere ab, sondern von der Amerikanischen Heidelbeere und anderen nordamerikanischen Arten“. Deswegen färben sich die Zähne auch nicht mehr blau.
Dem Ohne-Bücken-Pflücker der blauen Beeren, von denen verschiedene Sorten angepflanzt wurden, scheint das alles ganz egal zu sein und wie dem Angler am Fischteich zu gehen. Ist die Beute auch noch billig, dann „will ich“, scheint der sich zu sagen und ist als Selbstpflücker mit 5,50 Euro pro Kilo gut dabei.
Nach dem Pflücken empfiehlt sich Rast und Ruhe im Heidelbeercafé im Wald. Die Atmosphäre war wohltuend. Der Duft war erfrischend vom Wald und angenehm von Kaffee und Kuchen. Frisch gebackene Waffeln, Eierkuchen mit Heidelbeeren, Heidelbeermuffins, Heidelbeerkuchen, Hefeklöße und Windbeutel mit Heidelbeeren und allerlei andere Leckereien wie hausgemachtes Heidelbeer-Landeis lockten Besseresser an die Bude.
Wir genossen Köstlichkeiten mit Heidelbeeren und sprachen mit Ernst-August Winkelmann, Gründer und Geschäftsführer des Agrarbetriebes, der uns berichtete, dass die Ernte der Heidelbeeren im Juli mit den Sorten „Duke“ und „Reka“ beginnt während im August vor allem „Liberty“ und „Blue Crop“ gepflückt werden. Im September sind dann die besonders süßen Beeren der Sorte „Elisabeth“ dran.
Neben den Selbstpflückern, die sich seit der offizieller Eröffnung am 15. Juli 2016 auf einer Fläche von 10 Hektar in dieser Heidelbeersaison austoben dürfen, wird auch in großen Mengen professionell geerntet. Auf den Klaistower Plantagen betrug im vergangenen Jahr laut Ernst-August Winkelmann der Ertrag 3 316 Tonnen. So viel wolle man in diesem Jahr wieder schaffen. Hinzu kämen neue Anbauflächen, die rund 600 Tonnen Ertrag bringen sollen. Bei der Buschmann & Winkelmann GmbH in Klaistow geht es also „vorwärts immer“. Und das scheint gut so an diesem Tag.
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Spargel- und Erlebnishof Klaistow, Glindower Straße 28, 14547 Beelitz GT Klaistow, Telefon: 033206 / 61070, E-Mail: info@spargelhof.de, Web: http://www.spargelhof-klaistow.de
Öffnüngszeiten: Die Heidelbeer-Selbstpflücker dürfen von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 18 Uhr und am Wochenende von 8 bis 18 Uhr auf die Heidelbeeranlage.