Neu in den diesjährigen Konzerten waren nach dem Beispiel der Berliner Philharmoniker Einführungsvorträge von Mitgliedern der Jungen Philharmoniker. Mit Helge Jung von den Berliner Philharmonikern als Mentor bereiteten sich sechs Musiker in einem Workshop auf die Einführungen vor, die sie wissenschaftlich im Inhalt, aber erfreulich unakademisch in der Form darzubieten wussten. Bei den 106 Musikern hält sich das Verhältnis von Frauen und Männern die Waage. Sicherlich einmalig ist die Besetzung von Solo-Flöte, Solo-Oboe, -Fagott, -Klarinette, -Trompete und -Bratsche mit jungen Frauen. Jubel erntete in der Berliner Philharmonie Juliane Grepling mit dem Horn-Solo in der Strauss ´schen Alpensinfonie. Nachdem der Kampf mit der Klimaanlage erfolgreich bestanden war, begeisterte Rudolf Buchbinder die 2000 Zuhörer. Buchbinder, der sich selbst als Perfektionisten bezeichnet, bekennt sich zu dem »hochspannenden« Unternehmen, mit diesem Orchester zu arbeiten. Die können in technischer Hinsicht sowieso mit den anderen Symphonieorchestern mithalten, sagt Buchbinder. »Sie zeichnen sich aus durch einen grossen Enthusiasmus und eine Gier, alles Neue aufzusaugen.« Was Buchbinder an seinem Konzertflügel nicht sieht, sind die verliebten Blicke der jungen Frauen im Orchester. Bei welchem Profiorchester könnte er das sonst erleben?