Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen“. Das sind die ersten Sätze eines Filmes, der für Empörung sorgt. Wieder einmal. Nach #allesdichtmachen waren es erneut Schauspieler, eine abweichende Meinung rund um dieses Virus zu sagen. „Die andere Freiheit“ heißt der Film, dessen Trailer es bereits für mehrere intellektuelle und emotionale Aussetzer sorgte. Im Talk im Hangar 7 war ein Notarzt aus Erlangen der Meinung, der Film würde Menschenleben kosten. Eine Nummer kleiner ging es bei dem Mann, der Falk Stirkat heißt, nicht.
Die Dringlichkeit der Jugendlichen
Der Film handelt von Kindern und Jugendliche. Die allermeisten, ich schätze im Alter von 16 und 20, haben sich gegen COVID-19 impfen lassen. Manche aus Überzeugung. Andere, wie der Junge in der ersten Szene. Er will, dass es vorbei ist. Er will sich seine Normalität zurück impfen lassen. Eine Gesellschaft, die ihren Jugendlichen solche Gewissensentscheidungen zumutet, hat in diesem Moment versagt. Freiheit kann unmöglich an medizinischen Eingriffen geknüpft werden. Das Schutzversprechen an die emotional und mental vulnerablen Gruppen findet nicht statt. Stattdessen werden sie mit der Option eines medizinischen Eingriffs unter Druck gesetzt und alleine gelassen.
Natürlich wählen viele Jugendliche genau aus dem Grund die Injektion. Die Dringlichkeit in diesen Jahren Freunde zu treffen übersteigt oft Alltag und Realität. Ein Tag ohne den besten Freund ist der Weltuntergang im Taschenformat. Flirten, sich austesten, sich emanzipierten ist wie die Luft zum Atmen, die vielen genommen wurde. letzte Jahr war für viele nicht nur ein verlorenes. Es war ein gestohlenes Jahr und die Impfung, so pervers es klingt, bringt ihnen diese Freiheit zurück. Es ist doch nur ein „Picks“.
Der „umstrittene“ Til Schweiger
Der Film ist auch deshalb so stark, weil er eben nicht einseitig ist. Immer wieder kommt Prof. Kerbl zu Wort, der eine Impfung für Kinder und Jugendliche grundsätzlich befürwortet. Und auch Eltern dürfen in dem Film sprechen, die wie Til Schweiger Schauspieler sind. „Für Kinder ist dieser Virus absolut harmlos. Und die Gefahr von so einer Impfung, die man nicht erforscht hat, ist ungleich höher als der Virus selber. Deswegen halte ich persönlich das für entsetzlich“, so Schweiger.
Der Shitstorm war ihm sicher, so wie ihm spätestens jetzt das Adjektiv „umstritten“ sicher war. Was viele nicht wissen, die sich lediglich nach dem Trailer eine Meinung bildeten: Eine Tochter von Schweiger leidet aufgrund der Impfung gegen die Schweinegrippe an Narkolepsie, der Schlafkrankheit. Einen Vorwurf, den er sich wahrscheinlich sein Leben lang machen wird.
Natürlich sind die Aussagen von Til Schweiger maximal subjektiv. Wer glaubt, eine Abwägung dieser Art, Kinder zu impfen, rein rational beantworten können, macht sich etwas vor. „Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen.“ kann keine rein rationale Entscheidung sein. Nicht in dieser Konstellation, nicht in diesem Alter. Nicht mit diesen Bildern, mit dieser Angstmacherei. Nicht in dieser Corona-Pandemie.
Die repräsentative Demokratie mutiert zur repressiven Demokratie
Man kann den Filmemachern ein Kompliment machen. Nicht nur wegen der gelungenen Bild-Ton Komposition, sondern auch aufgrund der vielen fachlich kompetenten Mitwirkenden. Mit dem Shitstorm haben sich die Protagonisten wohl arrangiert. So ist der Film für die Basler Zeitung eine „Anti-Impf Doku“, für den Grünen Politiker Michael Mayr ist Schweiger und die Filmemacher „Schwurbler“. Der genannte Falk Stirkat spricht ihm im Talk im Hangar 7 implizit das Recht ab, seine Meinung zu äußern. Und auch der Physiker Florian Aigner meint, solche Filme würden „Menschenleben kosten“. Kommentare in Twitter waren teilweise unter aller Kajüte.
„Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen“, ist nichts weiter, als eine Kapitulation vor echter Selbstverantwortung. Eine freie Entscheidung kann man nur treffen, wenn man frei von Druck und Angst ist. Wenn man, laut Ludwig Mises, im „Wahlakt“ das Angebot schadenfrei ablehnen kann. Davon kann keine Rede sein, wenn man nichts ins Kino kommt, oder in den Club. Bald darf der Impfunwillige den Test, um doch noch in dir Diskothek zu kommen, selbst bezahlen. Der Druck steigt. Aus der repräsentativen Demokratie ist längst eine repressive Demokratie geworden. Der Film deckt dies in künstlerischer Art auf. Daher zeigt „Die andere Freiheit“ eine defekte Freiheit.
Anmerkungen:
Vorstehender Artikel ist eine Zweitveröffentlichung. Die Erstveröffentlichung erfolgte am 10.9.2021 in Neomarius.
Siehe auch den Artikel Den Coronalügnern und Zero-Covidioten zum Trotz oder „Eine andere Freiheit – Der Film“ von Ingeborg Iltis im WELTEXPRESS.