Deutscher Meister der Frauen B-Juniorinnen wurde Vorjahresmeister FC Bayern München – Siegtreffer erzielte Isabella Hartig mit direkt verwandelten Freistoß

© FC Bayern München

Endrunde mit Bayern München, Turbine Potsdam, FSV Gütersloh und SGS Essen

In den am Freitag ausgetragenen Halbfinal-Partien hatte sich der FC Bayern München knapp durch einen Treffer von Alea Röger (49.) mit 1:0 (0:0) gegen den FSV Gütersloh 2009 durchgesetzt, der 1. FFC Turbine Potsdam gewann seine Partie gegen die SGS Essen mit 3:0 (1:0) durch Tore von Aline Reinkober, Jenny Hipp und Dorothea Greulich. Die Mannschaft von Trainerin Carmen Roth, die sich als Meister in der Staffel Süd der B-Juniorinnen-Bundesliga erneut für die Endrunde qualifiziert hatte, setzte sich zum Abschluss des Final-Four-Turnier im Stadion Essen an der Hafenstraße im Endspiel gegen den Nordost-Meister 1. FFC Turbine Potsdam 1:0 (0:0) durch. Den Siegtreffer erzielte Isabella Hartig  mit einem direkt verwandelten Freistoß. Mit der Titelverteidigung errangen die Bayern Frauen den sechsten Titel.

Potsdam in der ersten Halbzeit mit den besseren Chancen   
 

Beide Trainer begannen mit der gleichen Erstaufstellung wie im jeweiligen Halbfinale am Tag zuvor. Potsdam startete besser und setzte die Münchnerin von Beginn an unter Druck. Aline Reinkober, die schon gegen Essen den wichtigen Führungstreffer erzielt hatte, war nur schwer zu bremsen und an fast allen gefährlichen Angriffen beteiligt. Mehrfach klärte Bayern-Torfrau Maier in brenzliger Situation, etwa bei einem Kopfball von Isabella Möller. Eine Zwanzigmeter Granate von  Reinkober verfehlte nur knapp sein Ziel. Erst nach zwanzig Minuten kam München besser ins Spiel. Das Duell gestaltete sich jetzt ausgeglichen. Die erste Chance  für den FC Bayern hatte  Annalena Herzog, die nach einer Ecke zum Kopfball kam. Sie setzte das runde Leder knapp über den Potsdamer Kasten.

Platzverweis für die Potsdamerin Jil Albert

Im Konter stand die Turbine Isabella Möller frei vor dem Bayern-Tor auf.  Sie traf knapp vorbei  ebenso wie ihre Mannschaftsgefährtin Jenny Hipp.  Bei einem grandiosen Heber von Möller strich der Ball  über die Latte, die Potsdamer Fans reagierten schon mit einem Torschrei. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Potsdamerin Jil Albert mit der Gelb-Roten Karte (48.) vom Platz gestellt. Die gefoulte Bayern-Mittelfeldspielerin Andrea Viehl musste mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung ausgewechselt werden. In dieser Spielphase erstarkten die Bayern Frauen. Prompt gelang dem Titelverteidiger nur wenig später der Führungstreffer.

Trotz Unterzahl drängte Turbine Potsdam weiter

Ein direkter Freistoß von Isabella Hartig (52.) wurde lang und länger, so dass sich der Ball schließlich hinter Turbine-Torfrau Vanessa Fischer ins Netz senkte. Turbine Potsdam versuchte nach der Bayern Führung trotz Unterzahl  noch einmal alles, um die Wende einzuleiten. Turbine Trainer Sven Weigang wechselte mit Monique Gramsch, Viktoria Schwalm und Elisa Emini frische Offensivspielerinnen ein. Dies ergab aber keine klaren Torchancen. Bayern hingegen sorgte mit schnellen Kontern für Gefahr. Für Turbine Potsdam war es seit Austragung der Deutschen B-Juniorinnen Meisterschaft im Jahr 2000 die zwölfte Endspielteilnahme um das nationale Championat. Zehn Mal konnte der Potsdamer Nachwuchs dabei den Meistertitel für sich entscheiden  – 2000, 2003, 2004, 2005, 2006, 2008, 2009, 2010, 2011. Für den FC Bayern ist die erfolgreiche Titelverteidigung der zweite Erfolg überhaupt, nachdem das Team im letzten Jahr unter Trainerin Roswitha Bindl erstmals gewinnen konnte und den Titel jetzt mit Trainerin Carmen Roth erfolgreich verteidigt.

Kristina Schuster (FC Bayern München): Wir haben uns vor der Pause sehr schwer getan. In der Kabine haben wir uns dann geschworen, es in der zweiten Halbzeit besser zu machen. Nach der schweren Verletzung unserer Mitspielerin Andrea Viehl galt dann das Motto: Jetzt erst recht. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft.

Stimmen der Trainer:

Sven Weigang (1. FFC Turbine Potsdam):
Es ist ärgerlich, dass wir ausgerechnet im Endspiel unsere erste und einzige Saisonniederlage hinnehmen mussten. Wie schon so oft haben Kleinigkeiten dieses Finale entschieden. In der ersten Hälfte haben wir unsere guten Chancen nicht genutzt und sind dann durch ein Standardtor in Rückstand geraten. Das kann immer passieren. Ich fand, dass wir selbst in Unterzahl noch gut dagegen halten konnten, doch in der Schlussphase haben dann die klaren Möglichkeiten gefehlt. Grundsätzlich kein Vorwurf an die Mädels, die alles versucht haben. Im nächsten Jahr nehmen wir einen neuen Anlauf. Die Mannschaft bleibt fast komplett zusammen und wird aus der Finalniederlage eine riesige Motivation ziehen.

Carmen Roth (FC Bayern München): Wir sind in der ersten Halbzeit zu sehr von unserem Spiel abgewichen, haben es vor allem oft mit langen Bällen versucht. Bei einigen guten Möglichkeiten für Potsdam hatten wir dann sicher auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir haben jedoch in beiden Endrundenspielen gute Leistungen geboten und jeweils zu Null gespielt. Damit haben wir uns den Titel verdient.

Die bisherigen B-Juniorinnen Meister seit 2000:

2014 FC Bayern München – 1. FFC Turbine Potsdam 1:0
2013 FC Bayern München – FSV Gütersloh 2007  3:1
2012 1899 Hoffenheim – 1. FFC Turbine Potsdam 3:1
2011 1. FFC Turbine Potsdam – VfL Sindelfingen  3:2
2010 1. FFC Turbine Potsdam – 1899 Hoffenheim 3:1
2009 1. FFC Turbine Potsdam – FCR Duisburg 6:5 n.E.
2008 1. FFC Turbine Potsdam – FC Bayern München 2:0 n.V.
2007 FCR 2001 Duisburg – FC Bayern München 1:0
2006 1. FFC Turbine Potsdam – FC Bayern München 3:0
2005 1. FFC Turbine Potsdam – FC Gütersloh 2000    3:0
2004 1. FFC Turbine Potsdam – SG Wattenscheid 09 3:1
2003 1. FFC Turbine Potsdam – FC Gütersloh 2000 1:0
2002 FC Gütersloh 2000 – FCR Duisburg 2001 2:1
2001 DFC Eggenstein – 1. FFC Turbine Potsdam 1:0
2000 1. FFC Turbine Potsdam – FC Bayern München 7:1

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