Berliner Eisbären verlieren daheim mit 1:2 (0:0, 1:1, 0:0/0:1) gegen den Tabellenletzten aus Düsseldorf

Allein die viel besungene und beschriebene Heimstärke hielt die Eisbären noch auf ihrer Scholle. Doch auch eine Heimsieg-Serie ist irgendwann einmal zu Ende. Der letzte Heimsieg, das erste Spiel an diesem Doppelwochenende, wurde, wenn auch denkbar knapp, gegen die Augsburger Panther gefeiert, obwohl viele Torchancen liegengelassen wurden.

5:3-Überzahl und zu viele Spieler auf dem Eis

Am ersten Advent war es soweit. Das Tor der hohen Halle am Berliner Ostbahnhof öffnete sich und hinein strömten mit 11.700 Zuschauern die Spieler der Düsseldorfer EG. Gegen den Tabellenvierzehnte und somit auch Tabellenletzten spielten die Eisbären erneut nicht meisterlich, doch druckvoll, waren wie gegen Augsburg optisch überlegen. Neuzugang Shawn Lalonde zeigte sich nicht nur bei einer Rangelei sondern auch bei einem Disput in den Anfangsminuten als Herr im Haus (3.). Spätestens als Daniel Fischbuch zwei Strafminuten wegen Haltens und Alexander Preibisch zwei Strafminuten wegen Stockschlags erhielten, hofften Tausende im Rund beim 5:3-Überzahlspiel auf das erste Tor für die Berliner (6.). Doch obwohl die Hauptstädter bestimmt ein Dutzend Mal auf das gegnerische Tor zielten und schossen, blieben alle Bemühungen ohne Erfolg. Dann waren auch noch zu viele Berliner auf dem Eis und Laurin Braun saß die Bankstrafe ab (9.). Das große Kopfschütteln begann und nahm seinen Lauf.

Rumgeballere und Robert Goepfert

Bei einem gefühlt Minuten währendem Gestochere vor dem von Robert Goepfert gehüteten Gehäuse wollte das kleine Schwarze wieder nicht ins Netz. Lag das an der dreizehnten Spielminute? Lag das am körperbetonten Abwehrspiel der Rheinländer, die, wenn sie nicht weiter wussten und von den Eisbären an den Rand des Nervenzusammenbruchs gespielt wurden, einfach mal ihren Körper einsetzten und robust zur Sache gingen?

Sicherlich, die Schiedsrichter Roland Aumüller und Alfred Hascher hätten weitere DEG-Spieler auf die Strafbank setzen können, bevor Justin Bostrom wegen Beinstellens in die Kühlbox musste (16.). Lag es an den Schiedsrichtern, dass die Berliner nicht ins Tor trafen? Oder lag es an Spielern wie dem Stürmer Florian Busch, der mutterseelenallein auf das DEG-Tor zulief, schoss und auch nicht traf? 

Teenager statt Topscorer

Die Düsseldorfer EG musste auf Ken Andre Olimb, Colin Long und Bernhard Ebner sowie dem gesperrten Daniel Kreutzer verzichten und spielten mit nur drei Angriffsreihen. Der Kader ohne diese Topscorer wurde von Trainer Christian Brittig mit Teenagern aufgefüllt. Bei den Berliner Eisbären fehlten Mannschaftskapitän André Rankel und Jens Baxmann.

Das dolle Ding von Dominik Draxelberger

Das zweite Drittel begann mit einem dollen Ding von Dominik Draxlberger. Erst kurvte der Düsseldorfer um das von Sebastian Elwing gehütete Berliner Tor und dann konnten zwei Eisbären Daxelberger nicht ab- und bedrängen, so dass er den Puck an Elwing vorbei in den Kasten schlenzen konnte (24.). Alle Abwehrspieler sahen schlecht aus.

Klang- und harmlose Düsseldorfer

Anschließend agierten beide Mannschaften mit je vier Spielern auf dem Eis, denn je einer saß auf der Strafbank (25.). Kaum waren beide Reihen aufgefüllt dezimierte erst Marc-Anthony Zanetti wegen einer Rangelei, bei der er seinen Helm verlor, und dann Andreas Martinsen wegen Cross-Checks die DEG. Wieder dürften die Berliner Eisbären mit 5:3 spielen (27.). Doch nur eine Minute später musste T.J. Mulock wegen Haltens vom Eis (28.). Erneut ereignete sich ein Fauxpas in der Hintermannschaft der Berliner, doch Düsseldorf konnte die feine Fügung nicht nutzen, zeigte sich als klang- und harmloses Team.

Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels fälschte Darin Olver einen Distanzschuss von Casey Borer ab. Der beste Spieler der Gäste, Robert Goepfert, war geschlagen (38.).

„Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben“

Im letzten Drittel gaben sich die Berliner wieder von Beginn an Mühe. Zwei, drei scharfe Schüsse sausten aufs Tor der Düsseldorfer. Fehlpässe folgten. Dann wieder gleich mehrere schöne Schüsse aus guten Lagen (44.). Und immer, wenn die Eisbären Druck ausübten, dann flogen die Düsseldorfer auf die Strafbank. Jari Neugebauer holte sich eine Zwei-Minuten-Strafe und sogar ein Düsseldorfer auf der Bank bekam eine Strafe wegen Reklamierens. Doch auch beim dritten 5:3-Überzahlspiel an diesem Sonntagnachmittag gelang den Eisbären kein Treffer. Nur mit Gewaltschüssen war Geopert nicht zu bezwingen. Das 1:1 bedeutete nach 60 Minuten Punkteteilung.

Overtime und Penalty-Schießen 

Um den Extrapunkt zu ermitteln, ging das Gekurve in die fünf minütige Verlängerung. Dadurch schraubten die Eisbären die Zahl der abgegebenen Schüsse auf 78 in die Höhe. Damit schossen Sie häufiger aufs Tor als das Spiel Minuten hatte. Weil die einen nicht treffen konnten und die anderen scheinbar nicht wollten, ging die Overtime torlos über die Bühne. Da nur der Düsseldorfer Ashton Rome beim Penalty-Schießen traf, nahm die DEG zwei Punkte von der Spree mit an den Rhein.

Für die Berliner blieb es bei sieben Heimsiegen in Serie. Damit wird der Druck größer, die schlechte Auswärtsbilanz aufzumöbeln. Doch an einen Sieg bei den Freezers in Hamburg mag der gemeine Zuschauer bei diesem Unvermögen, den Puck ins Tor zu schießen, kaum glauben.

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