Der Islamische Staat existiert nicht mehr, der Krieg gegen Syrien geht weiter

Syrien
Die Flagge der arabischen Republik Syrien. Quelle: Pixabay

Damaskus, Syrien (Weltexpress). Dass der Islamische Staat (IS) als solcher nicht mehr existiert, das bestreitet niemand ernsthaft. Jedoch sind noch jede Menge Gruppen in der Gegend. Quasi die Resterampe des IS. Der Krieg geht weiter. So auch im im Norden der Provinz Hama, wo Dschihadisten diesen Winter ein paar Dutzend Dörfer einnehmen konnte.

Drohnenangriffe von Dschihadisten

Andere islamische Rebellengruppen scheinen schlimmer. Kürzlich flogen Dschihadisten Drohnenangriffe auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim und die russische Flottenbasis Tartus. Laut „Sputnik“ (9.1.2018) konnten „13 Drohnen“, die unter Berufung auf „Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau“ beinahe „100 Kilometer von den Stützpunkten entfernt gestartet worden“ seien entweder im Anflug“ abgeschossen „oder unter Kontrolle“ genommen werden. Dass zum Zeitpunkt der Angriffe ein „US-Jet vom Typ Poseidon … mehr als vier Stunden lang in 7000 Meter Höhe zwischen Tartus und Hmeimim gekreist“ sei, wird genau so wenig verschiegen wie der Hinweis, dass „die technischen Lösungen, die die Terroristen bei den Attacken angewendet haben, … nur aus einem Land stammen“ könnten, „das über die Technik der Sattelitensteuerung“ verfüge.

Dass nicht nur Drohnen zerstört wurden, sondern „sieben Militärflugzeuge ’so gut wie‘, wird auch erwähnt sowie der Tod von zwei russischen Soldaten. „NTV“ (8.1.2018) hält fest, dass die Russen an der Seite der Syrer „Angriffe auf die syrische Rebellenhochburg Idlib“ fliegen würden. In der Stadt Idlib und drumrum im Gouvernement Idlib im Nordwesten von Syrien herrscht die radikalislamische Tahrir al-Scham. Das sei laut „Handelsblatt“ (8.1.2018) „ein Bündnis, unter Führung des syrischen Al-Kaida-Ablegers“. IS und Al Kaida geben sich zwar nichts, sind sich aber in der Regel spinnefeind. In dieser Provinz sind auch einige türkische Militärs, angeblich nur Beobachter. Die Stadt Sindschar wurde kürzlich erobert, als nächstes steht Abu Suhur auf dem Programm. Die syrische Armee erobert Schritt für Schritt Land, Dörfer und Städte in der Provinz Idlib zurück, am Ende auch die Provinzhauptstadt Idlib, durch das die Hauptstraße von Damaskus nach Aleppo führt.

Israel greift wieder Syrien an

Die syrische Armee eroberte in den letzten Woche auch Dutzende Dörfer in der Provinz Hama, muss aber mit kleineren Rückschlägen wie jetzt dort rechnen und auch mit Angriffen aus Israel. Die Assad-Regierung teilte heute mit, dass Israel erneut Angriffe auf Syrien mit Flugzeugen und Raketen geführt hätte. „RT Deutsch“ (9.1.2018) hält fest: „Die mutmaßlichen Luftangriffe zielten auf syrische Militärbasen im Gebiet al-Kutaifa in der Nähe der Hauptstadt Damaskus. Auf den Basen seien Scud-Raketen stationiert, meldete die Zeitung ‚Haaretz‘. Der syrischen Regierung zufolge feuerten die israelischen Kampfflugzeuge aus dem libanesischen Luftraum, während die Raketen aus den durch Israel besetzten Golanhöhen gestartet wurden.“ Israel führt keinen Kalten Krieg, sondern einen permanenten Krieg gegen Syrien.

Türkei will weiter ein- und angreifen

Zudem droht Recep Tayyip Erdogan, weitere türkische Truppen in den Norden Syriens einmarschieren zu lassen. Erdogan kämpft mit seinen Türken gegen die Kurden im eigenen Land, vor allem gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK sowie deren syrischer Ableger YPG, welche Afrin und Manbidsch kontrolliert. Seit August 2016 führen Türken offiziell in Syrien Krieg.

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