Gastgeber des Auftakts zur Tour de France 2010 ist Rotterdam, wie bereits im November 2008 bekannt wurde. Damit startet die grande boucle zum zweiten Mal in Folge nicht in Frankreich. Der Tour-Start 2009 war in Monaco. In den Niederlanden machte die Tour de France bereits in sieben verschiedenen Jahren Station. Die bisher einzige Zielankunft in Rotterdam gewann 1973 Willy Teirlinck aus Belgien. Von den Tour-de-France-Startschüssen im Ausland gab es in den Niederlanden bereits die meisten – Rotterdam ist der fünfte niederländische Ort für den Beginn einer Tour de France.
Zur Erinnerung noch einmal die bisherigen Sieger in Zielorten der Tour de France 2010:
Rotterdam (1973 Willy Teirlinck) – Brüssel – Spa (1962 Altig, 1980 Hinault) – Arenberg Porte du Hainaut (erstmals Zielort) – Reims – Montargis – Gueugnon (erstmals Zielort) – Station des Rousses (erstmals Zielort) – Avoriaz – Saint-Jean-de-Maurienne (erstmals Zielort) – Gap – Bourg-lès-Valence (erstmals Zielort) – Mende – Revel – Ax-3-Domaines – Luchon – Pau – Col du Tourmalet (1976 Jean-Pierre Danguillaume) – Bordeaux – Pauillac (erstmals Zielort) – Paris. Ergebnis Tour 2009 (Sieger Alberto Contador), Ergebnis Tour 2008 (Sieger Carlos Sastre)
Und wie begann es: Da erinnern sich die Fans zumindest an den Namen von Henri Desgrange, der Radrenngeschichte geschrieben hat. Am 11.05.1893 fuhr er mit 35,325 km/h den ersten offiziellen Stundenweltrekord im Radfahren
So wie die französischen Sportzeitungen boomten um 1900 auch die Radrennen. Denn um mehr Leser zu gewinnen, organisierten diese wiederum spannenden Rennen. Der Journalist Pierre Giffard ("Le Vélo") veranstaltete beispielsweise Paris-Brest-Paris. 1899 beschloss der Fahrradhersteller Adolphe Clément, die Zeitung „L’Auto-Vélo“ zu gründen. Als Chefredakteur wurde Henri Desgrange engagiert, der Mann, der 1893 den ersten Stunden-Weltrekord gefahren hatte. Um sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen, suchte Desgrange etwas Neues, womit er die Leser faszinieren könnte. Und so wurde am 20. November 1902 in der Rue du Faubourg-Montmartre, dem Redaktionssitz von „L’Auto-Vélo“, entschieden,“"das verrückteste Radrennen der Welt“ zu veranstalten. Der Mitarbeiter Geo Lefèvre soll die Idee zu einem Etappenrennen quer durch Frankreich gehabt haben. Die Tour de France war geboren!
Die Tour wurde sofort Gesprächsthema Nummer eins in Frankreich: Niemand hatte geglaubt, dass ein Radfahrer solche Anstrengungen ertragen könnte. Und so trat auch der gewünschte Effekt ein „L’Auto-Vélo“ wurde zur auflagenstärksten Sportzeitung Frankreichs. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt „L’Auto-Vélo“ einen anderen Namen, nämlich „L’Equipe“ und ist auch heute noch maßgeblich an der Organisation der Tour de France beteiligt.
Erster Kommentar zur Tour de France 2010 von Armstrong, der das Teamzeitfahren vermisst und immer noch auf die ProTourLizenz des Weltverbandes UCI wartet: „Ich bin dann 39 Jahre als. Natürlich ist es mein Ziel, die Tour noch einmal zu gewinnen, zumal mit meinem neuen Team RadioShack. Aber es gibt sehr starke Konkurrenten“.