Luxor, Ägypten (Weltexpress). Luxor ist eine Kulturreise wert. Jetzt erst recht! Zu sehen gibt es in Luxor am Nil viel. Besuchens- und besichtigenswert ist vor allem der Luxor-Tempel, der zur Zeit des Neuen Reiches errichtet wurde. Seit über 40 Jahren steht er mit dem Karnak-Tempel und der thebanischen Nekropole auf der Weltkulturerbeliste.

Den Luxor-Tempel erreicht man von der Scharia el-Bahr el-Nil genannten Nil-Promenade

Wer Zeit hat, der schaue sich die Aufzeichnung der Direktberichterstattung mit dem Titel „The Grand Opening of the Sphinx Avenue in Luxor“ vom 25.11.2021 an, an der auch Abd al-Fattah Said Husain Chalil as-Sisi, auch als Abdel Fatah El-Sisi bekannt, mit seiner Frau teilnahm.

Im Mittelpunkt der feierlichen und in alle Welt übertragenen Eröffnung des beeindruckenden Prozessionsweges standen aber nicht gehende und sitzende Politiker, sondern die rund 2,7 Kilometer lange und 76 Meter breite Sphingenallee, auch Sphinx-Allee geschrieben, zwischen den Tempeln von Luxor und Karnak am Nil. Sie soll vor rund 3 400 Jahren unter Pharao Amenhotep III. erbaut worden sein.

Dafür wurden in den vergangenen Jahren auf der gesamten Länge und und bei der Breite noch darüber hinaus sämtliche Gebäude, Wohn- und Geschäftshäuser, Kirchen und Moscheen, die dort in den vergangenen Jahrhunderten gebaut wurden, abgerissen. Daß das Vorhaben umstritten war, das kann man sich denken. Doch was schon unter Muhammad Husni Mubarak 2005 gesagt und getan wurde, das wurde auch unter El-Sisi getan. Eine regelrechte Schneise schlugen Männer durch die Stadt, um den äußerst alten Prozessionsweg auszugraben. Hunderte historische Skulpturen, Sphinxe, Tierleiber mit menschlichen Köpfen, und Widderstatuen entlang der Sphingenallee, wurden freigelegt. Khaled El-Enany, Minister für Tourismus und Antike, sprich von „mehr als 1.200 Sphinxen“, andere auch von mehr als 1.300.

Sphinxen in Luxor. Quelle: Pixabay, Foto: Maatkare

Die Sphinxen und noch viel mehr wie Mauern und Brennöfen kamen bei den Ausgrabungen zutage. Dabei solle alles 1947 begonnen haben, als der ägyptische Archäologen Zakaria Ghoneim den Anfang des alten Weges entdeckte. Sowohl am Tempel von Luxor als auch am Tempel von Karnak wurden im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Altertümer und Sphinxe gefunden. 2011 wurden die Arbeiten am größten Open-Air-Museum der Welt für ein paar Jahre unterbrochen, doch unter El-Sisi 2017 wieder aufgenommen.

In Ägypten wird gehofft, daß der Tourismus im Allgemeinen und der Kulturtourmismus im Besonderen durch die Sphinx-Allee einen Schub erhält.

Feuerwerk und Laserschau, Trachtenaufmärsche und Tanzeinlagen, moderne Gesangseinlagen, Pferde- und Eselkutschen, sogar historische Feluken auf dem Nil wurden zur großen Eröffnung aufgeboten und von einer „Wiedereröffnung“ gesprochen und geschrieben. Nachgespielt wurde ein Fruchtbarkeitsfest, denn immer, wenn die Nilflut kam und die Felder überschwemmte, dann lagerte sich fruchtbarer Nilschwamm und also natürlicher Dünger ab. Wenn das nicht zu feiern ist wie ein Erntedankfest, was dann?

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