Der Charme von Cesenatico: Vom Frühstück bei Tiffany bis zum Abendbummel an Leonardo da Vincis Hafenkanal – Serie: Highlights an der italienischen Adria (Teil 1/2)

In dem familiengeführten „Hotel Tiffany & Resort“ – bereits seit 30 Jahren in Besitz von Giorgio und Antonella Bassi – übernachten zu können, ist schon sehr angenehm. Das Drei-Sterne-Superior-Haus liegt im Ortsteil Valverde (wörtlich: „grünes Tal“) in einer ruhigen Nebenstraßen nur etwa 100 Meter vom Meeresstrand entfernt, wo es einen für Hotelgäste reservierten Bereich gibt.  Die Zimmer sind elegant eingerichtet, alles ist sauber, und das Essen, ob Frühstück, Lunch oder Dinner, schmeckt ganz ausgezeichnet. Kein Wunder, dass immer wieder auch „tedeschi“, wie wir auf Italienisch heißen, gerne hierher kommen. „Wir haben seit über 20 Jahren deutsche Urlauber, und viele davon sind Stammgäste“, erzählt Giorgio, der großen Wert auf familiäre Wohlfühlatmosphäre legt und stets flexibel ist. So schließt er den Hotelpool am Morgen auch schon mal vor der regulären Öffnungszeit auf, und wenn ein Gast mittags mal nach Küchenschluß kommt, erhält er immer noch etwas Warmes zu essen.

Wer jetzt im Sommer nach Cesenatico reist, tut dies natürlich insbesondere wegen der südlichen Sonne und dem zum Baden einladenden Mittelmeer. Neben dem nur 25 Kilometer entfernten renommierten Seebad Rimini (wo sich auch der nächstgelegene Flughafen befindet) ist Cesenatico so etwas wie die Nr. 2 unter den zahlreichen Adria-Badeorten der Region, die von Cervia im Norden bis hinunter nach Cattolica reichen. Gerne nennt man hier diesen besonders schönen Abschnitt der Adriaküste auch die „Riviera“ der Emilia-Romagna.

Die aus einem kleinen Fischerdorf entstandene Stadt Cesenatico mit ihren gut 25 000 Einwohnern verfügt über einen sieben Kilometer langen feinsandigen  breiten Strand mit 130 Badeanstalten.  Zusätzlich gibt es freilich auch einige kostenfreie Strände; am beliebtesten ist der zwischen dem markanten 21-stöckigen Hochhaus und dem Grand Hotel recht zentral gelegene. In den 334 Hotels (2 bis 4 Sterne) stehen nahezu 27 000 Gästebetten. Hinzu kommen 1.100 Ferienwohnungen sowie drei Campingplätze und drei Jugendherbergen. Somit gibt es Wohnmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel. Im Jahre 2010 wurden fast 3, 8 Millionen Übernachtungen gezählt, wobei 17 Prozent der Touristen aus dem Ausland kamen.

Nicht zuletzt bietet Cesenatico sowohl Kunst- und Kulturinteressierten als auch Anhängern von Sport und Fitness reichhaltige Angebote. Jogging-Parcours, Golfübungsplatz, Beach Volleyball, Windsurf- und Segelschulen, Angeln auf hoher See, öffentliche Open-Air-Schwimmbäder, und der moderne Wasserpark „Atlantica“ mit Rutschen, Aquashuttle, Wellenbad und Whirlpool sind nur einige Beispiele. Im Juli und August finden jeden Sonntagmorgen jeweils in einem anderen Strandbereich kostenlose Konzerte von Folklore über Jazz bis Klassik statt. Reiseleiterin Barbara Buratti nennt als generellen Pluspunkt von Cesenatico: „Das ist die Familienfreundlichkeit der Gastgeber, weil wir überwiegend kleinere Hotels in Privatbesitz haben.“

Gleichfalls familien- und kinderfreundlich ist das Baden im Meer, da die Adria hier recht flach ist und man ziemlich weit ins Wasser hineinlaufen muss, bevor es tief wird. Heftige Wellen sind normalerweise nicht zu erwarten. Draußen zu sehende lange Steinwälle wirken als Wellenbrecher und sollen ein Wegspülen des feinen hellen Sandes verhindern.

Nach einem erholsamen Strandtag lockt das Städtchen Cesenatico mit allerhand anderen Attraktionen. Neben Freilichtbühne, Kino, Theater, Bingosaal, vier Diskotheken/Tanzlokalen gibt es immerhin 360 Restaurants, Pizzerias und Cafés sowie 700 Geschäfte. Eines davon ist etwas hier Einmaliges: die Stamperia Braghittoni in der via Fiorentini – eine  nach uralter Tradition arbeitende Leinendruckerei. Inhaberin Roberta und ihr Mann Franco zeigen den Gästen, wie sie mittels Druckstöcken aus Birkenholz und Naturfarben (typisch ist hier die Rostfarbe) z. B. Tischdecken, Topflappen, Läufer und Gardinen aus Leinen mit verschiedenen Motiven bedrucken. Verständlich, dass immer wieder Stücke dieser edlen Handwerkskunst von den Besuchern als Souvenirs erworben werden.

Die wichtigste Sehenswürdigkeit, die „historisch gewachsene Seele“ Cesenaticos ist zweifellos der anno 1502 vom genialen Leonardo da Vinci im Auftrag des Fürsten Cesare Borgia entworfene Hafenkanal in der Altstadt. Diese Wasserstraße, auf der zahlreiche Schiffe – darunter auch welche mit Restauration – ankern, schlängelt sich romantisch von der Adria bis ins Herz der Stadt und ist, zumal bei abendlicher Beleuchtung, der beliebteste Treffpunkt von Cesenatico. Auf beiden Seiten des Kanals flanieren die Menschen, sitzen vor oder in den vielen Gaststätten. Im ältesten Abschnitt des Kanals sind 10 wertvolle historische Boote mit bunten Luggersegeln zu bewundern – eines davon kann besichtigt werden. Es gehört zum gegenüber an Land befindlichen Marinemuseum, das auf zwei Etagen faszinierend die maritime Geschichte Cesenaticos dokumentiert. Übrigens, geöffnet ist dieses sehenswerte Museum (Eintritt pro Person nur 2 Euro) in der Hauptsaison täglich bis 23 Uhr.

Was wäre ein schöner Sommerabend am alten Hafenkanal, ohne in eines der ungezählten Restaurants einzukehren? Allerdings  fällt da die Wahl schon schwer. Da in Cesenatico noch immer die Fischerei zu Hause ist, kann es natürlich nur eines der exzellenten Fischrestaurants sein. Es heißt „La Buca“, hat eine hinter Glas liegende Schauküche und bietet frische Spezialitäten, wie Meeresschnecken, Jakobsmuscheln, Meeräsche, Steinbutt und vieles andere. Dazu pikante Suppen und Salate sowie süffige Weißweine. Nun ja, billig ist so ein Spitzenrestaurant nicht. Da muss man für ein 6-Gang-Menü, Getränke inklusive, schon mal 70 bis 80 Euro hinblättern. Doch der Genuss und das Erlebnis wirken lange nach…

Infos:

Ufficio Turistico Comunale (Touristenamt), I-47042 Cesenatico FC, Viale Roma; Telefon: 0039 0547 673287; Emails: iat@cesenatico.it oder info@cesenaticoturismo.com; Websites: www.cesenatico.it/turismo und www.cesenaticoturismo.com

ItaliaPR, D-81679 München, Mauerkirchenstraße 61; Telefon: 089-89 99887927; Fax: 089-99887928; Email: italiapr@t-online.de

Vorheriger ArtikelChina geht weiterhin „sozialistischen Weg des Aufbaus“, verklärt Geschichte und Gegenwart in fast allen Farben Rot, denn Blutrot fehlt!
Nächster ArtikelLibyen: Regierung verhandelt mit Rebellen – Bürgerkrieg geht weiter – NATO bombt auf seiten der Aufständischen