Berlin, Deutschland (Weltexpress). Renault hat das Kompaktmodell Zoé vor sechs Jahren auf den Markt gebracht. Inzwischen ist es der Bestseller im Segment der E-Autos, und Renault plant, die Produktion von derzeit 220 Einheiten pro Tag auf 440 Fahrzeuge zu verdoppeln.
Im vergangenen Jahr hat Renault rund 30 000 Zoe gebaut und verkauft. Bis 2020 sollen jährlich 70 000 dieser Fahrzeuge von den Bändern rollen. Bis dahin wird der Nachfolger im Handel sein und in punkto Reichweite noch eins drauflegen. Schon jetzt schafft der Zoé rund 300 Kilometer mit einer Batterieladung – dank der 41 kWh-starken Lithium-Ionen-Batterie und eines neuen Elektromotors. Er ersetzt allerdings nicht das Aggregat, das den Zoé seit 2012 antreibt und ihm eine Reichweite von maximal 210 Kilometern beschert – er stellt eine Alternative dar.
Der neue R110 liefert eine Leistung von 80 kW/109 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 225 Newtonmetern. Damit beschleunigt das Auto von 80 auf 120 km/h zwei Sekunden schneller als bisher. Die Höchstgeschwindigkeit hat sich allerdings nicht verändert – bei 135 km/h wird elektronisch abgeregelt. Vom Start weg bis zur Spitze geht es mit dem neuen Zoé zügig voran. Den Spurt von Null auf Tempo 50 schafft er in lediglich 3,9 Sekunden – bekanntlich steht ja vom Start weg das maximale Drehmoment zur Verfügung. Die 100 km/h-Marke wird nach 11,9 Sekunden erreicht – ein ordentlicher Wert für einen Kompakten.
Die Batterie kann man wahlweise kaufen oder leasen. Wer die Batterie für mindestens 69 Euro im Monat mietet, zahlt 27 900 Euro für den Zoé. Wer den Stromspeicher kaufen will, muss mindestens 35 900 Euro hinlegen. Die Förderung von 4000 Euro stockt Renault auf 5000 Euro auf, so dass sich die Preise um diese Summe reduzieren. Weiterhin im Programm, wie gesagt, bleibt der Zoe mit dem kleineren E-Motor, der 68 kW/92 PS leistet. Dieser ist wahlweise mit einer 22 kWh- oder aber mit der neuen 41 kWh-Batterie verfügbar. Mietet man die kleine Batterie, zahlt man 21 900 Euro, mit der großen sind es 26 100 Euro.
Und wie schaut er nun aus, dieser Zoé, und wie alltagstauglich ist er? Selbstbewusst wirkt er mit dem aktuellen Renault-Markengesicht, mit dem großen markanten Rhombus, und seinen pfiffigen Linien. Im Innenraum gibt es ordentlich viel Platz auf den Vordersitzen; hinten ist es enger, wie in jedem anderen Fahrzeug dieser Größe auch. Der Ein- und Ausstieg erfolgt hinten durch die optisch gut getarnten Türen. Im Fond ist eine klappbare Sitzbank installiert, die eine Erweiterung des 292 Liter großen Gepäckabteils zulässt. Neu ist die Metalliclackierung Blueberry Purple, die in der Ausstattung Intens durch violette Dekorelementen im Innenraum ergänzt wird. Moderne Fahrer-Assistenzsysteme werden derzeit leider noch nicht angeboten.
Sehr modern wirkt das Cockpit: Statt auf klassischen Rundinstrumenten, werden die fahrrelevanten Daten auf zwei Monitoren angezeigt. Neu ist das serienmäßige Touchscreen-Multimediasystem R-Link Evolution für die Smartphone-Integration über Android Auto oder Apple CarPlay. Es kann bei der Routeneingabe die Restreichweite angeben, eine energieoptimierte Streckenführung vorschlagen und mögliche Ladestationen anzeigen. Zudem gibt ein Eco-Trainer Tipps zum sparsamen Umgang mit der Batterieleistung, und es ist möglich, den Zeitpunkt der Ladung zu programmieren. Das Laden per Steckdose dauert 25 Stunden, per Wallbox nur zwei Stunden.
Technische Daten
Renault Zoé R110
Energie der Batterie: 41 kWh
Leistung: 80 kW/109 PS
Reichweite: 300 km
Höchsttempo: 135 km/h
0 auf 100 km/h: 11,3 s
Kofferraum: 292 l
Preis: ab 27.900 Euro