Demokraten gewinnen Repräsentantenhaus, Republikaner sichern Senat

Das Kapitol in Washington.
Das Kapitol in Washington. Quelle: Pixabay

Washington, USA; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mehr als einen Denkzettel oder kleiner Dämpfer für den Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) gab es bei den Midterm genannten Wahlen nicht. Im Zweikammersystem der VSA verteidigten die Republikaner den Senat, doch die Demokraten konnten das Repräsentatenhaus gewinnen. Dennoch sind die Verluste der Republikaner moderat. Für den Senat konnten die Republikaner zudem Indiana und North Dakota gewinnen und ihre Mehrheit ausbauen.

Demokraten werden mit 231 Sitzen künftig mehr als die Hälfte der 435 Sitze im Repräsentatenhaus einnehmen. In diesem Abgeordnetenhaus werden als nach acht Jahren wieder die Demokraten die Mehrheit besitzen. In der Regel verlieren Präsidenten, nachdem sie gewählt wurden, die anschließenden Kongresswahlen. Donald Trump geht das nicht anders. Manche Präsidenten mussten sogar gegen Repräsentantenhaus und Senat regieren, darunter Barack Obama, Bill Clinton, Georg H. W. Bush, Ronald Reagen, Gerald Ford, Richard Nixon, Dwight D. Eisenhower und Harry S. Truman.

Vielleicht twitterte Trump deshalb diese wenigen Worte: „Phänomenaler Erfolg heute Abend. Danke an alle!“ (engl. „Tremendous success tonight. Thank you to all!“).

Die „FAZ“ (7.11.2018) meint, dass die nach der Parteifarbe der Demokraten benannte und von der Opposition beschworene „blaue Welle“ trotz einer hohen Wahlbeteiligung weitgehend ausgeblieben sei. Zudem dürfte besonders ermutigend für den Präsidenten sein, dass vor allem Bewerber seiner Partei positiv abschnitten, die er selbst unterstützt habe.

In „Spiegel-Online“ (7.11.2018) wird darauf hingewiesen, dass „die Demokraten … ab Januar – wenn die neuen Abgeordneten im Repräsentantenhaus ihre Sitze einnehmen – zahlreiche Untersuchungen gegen Trump einleiten“ könnten. „Deren Ergebnisse könnten im härtesten Fall die Grundlage für ein Amtsenthebungsverfahren (‚Impeachment‘) bilden, das mit der einfachen Mehrheit im Repräsentantenhaus beschlossen werden kann.“ Doch dann dauert es sowieso nicht mehr lange, bis in den VSA der Präsident wieder neu gewählt wird.

Die Beteiligung bei den Zwischenwahlen soll laut „Spiegeln-Online“ so hoch wie seit 1970 nicht mehr gewesen sein.

Bei den Midterm-Wahlen hätten laut „CNN“ (7.11.2018) vor allem Weiße die Republikaner gewählt, ungefähr sollen 60 Prozent der Männer für die Republikaner und nur 40 Prozent für die Demokraten gestimmt haben, während sich das Verhältnis bei den Frauen die Wage hält. Hingegen wählen Schwarze vor allem Demokraten, bei den Männern 88 Prozent, bei den Frauen sogar 92 Prozent. Auch die Latinos tendieren deutlich zu den Demokraten, die Männer mit 63 Prozent, die Frauen mit 73 Prozent. Die Demokraten dominieren daher in den Metropolen und bei jüngeren Wählern. Die Demokraten holten also vor allem bei Minderheiten und Jungwählern Stimmen.

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