Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens jährt sich erneut – Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit werden in der VR China weiter mit Füßen getreten

Ein Soldat auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking. Quelle: Pixabay, Foto: Adam Derewecki

Peking, VR China; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Erinnert sich noch einer an das Massaker, das auf Befehl der Kommunisten der Kommunistische Partei China (KPCh) auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking angerichtet wurde? Dieses Massaker, das auch als Tiananmen-Massaker in die Geschichtsschreibung eingegangen ist, fand am 3. und 4. Juni 1989 statt, wobei der 4. Juni in die Alltagssprache Eingang gefunden hat.

Soldaten der Streitkräfte der VR China, auch Volksbefreiungsarmee genannt, mordeten. In ganz Peking soll es nach Medienberichten rund 2.600 Tote und rund 7.000 Verletzte gegeben haben, wobei die Proteste, Versammlungen und Demonstrationen, die vor allem von Studenten veranstaltet wurden, wobei die Gewaltspirale schon ein paar Tage zuvor begann, sich zu drehen. Die Proteste begannen übrigens im April 1989. Schon am 18. April 1989 fanden die ersten Go-ins und Sit-ins auf dem Tian’anmen-Platz, vor der Parteizentrale der KPCh und den Residenzen der Staats- und Parteiführung in Zhongnanhai statt. Dort befinden sich die Hauptquartiere der KPCh sowie der Regierung der VR China.

Neben Hunderten, die ermordet wurden, und Tausenden, die verletzt wurden, gab es Tausende, die verhaftet wurden. Deren Schicksale sind bis heute nicht aufgeklärt.

Heute jährt sich das Tiananmen-Massaker zum 32. Mal. In „Frankfurter Allgemeine“ (4.6.2021) wird dazu unter der Überschrift „32. Jahrestag: Familien der Opfer des Tiananmen-Massakers fordern Aufklärung“ mitgeteilt, daß sich „einige Hinterbliebene … nun mit einem offenen Brief an die Regierung gewandt“ hätten. Die Mitglieder des Netzwerkes der „Mütter von Tian’anmen“ würden „in einem offenen Brief die Offenlegung der Wahrheit über das Massaker“ … und zugleich … Entschädigungen“ fordern.

Doch das Massaker war und ist für die Kommunisten unter den Han-Chinesen kein Thema. Die kommunistischen Mörder in der VR China darf man auch in Hongkong nicht Mörder nennen.

Die einzige Millionen-Metropole der Han-Chinesen, in der das Thema ist, bleib Hongkong. Ob das auch heute so ist, nachdem die Kommunisten die Zügel angezogen haben? Angeblich wegen der behaupteten Corona-Pandemie wurden vergangenes Jahr und dieses Jahr Versammlungen und Demonstrationen in Hongkong verboten.

Auf jeden Fall melden Reporter die Festnahme der bekannten Aktivistin Chow Hang Tung. Unter dem Titel „China – Zum Jahrestag des Tian’anmen-Massakers haben die Behörden die Aktivistin Chow Hang Tung in Hongkong festgenommen“ wird im „Deutschlandfunk“ (4.6.2021) darüber informiert, daß „am 32. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung … die Behörden in Hongkong die bekannte Aktivistin Chow Hang Tung festgenommen“ hätten.

Menschenrechte, Freiheitsrechte und Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit werden nicht nur in deutschen Staaten seit Wochen und Monaten mit Füßen getreten, sondern auch in der VR China und zwar seit Jahrzehnten.

Auch Christen und Sozen sowie Besserverdienende und Olivgrüne muß man immer wieder sagen und schreiben, daß diese Grundrechte keine Geschmackssache, keine Gesinnungsrechte oder Gnadenrechte sind.

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