Doch genau das – wunderbare Weine und kulinarische Köstlichkeiten – wird im Berliner Ganymed aufgetischt. Warum das Ganymed den Zusatz Brasserie trägt, erschließt sich beim Hineinsehen durch große Fenster und beim Hineingehen Atmosphäre atmen nicht, denn das Ganymed ist nicht weniger formell und spartanischer ausgestattet als ein Restaurant. Bier gebraut oder rustikale Speisen ausgeschenkt wird auch nicht.
Im Gegenteil: Das Ganymed ist angenehm in der Ausstattung, edel eingerichtet und gut geführt. Die Wände sind zum Teil hoch mit dunklem Holz getäfelt. Schlanke Stühle aus passend zur Täfelung dunkelbraunem Holz und fein eingedeckte Tische mit rot-weiß-karierten Decken fallen sofort ins Auge.Hier und dort hängt ein Gemälde neben mannsgroßen Spiegel, ein wunderbares Weinregal, eine Schiefertafel mit dem „Menu du Soir“ und eine reichlich mit Stuck verzierte Decke prägen das Ambiente. Das Personal paßt in die Kulisse, ist wohl gekleidet, anspruchsvoll und angenehm im Umgangston. Nennen wir das Ganymed gerne First-Class-Brasserie.
Das Ganymed ist wie zu Ende der Weimarer Republik im pulsierenden Berliner ein Restaurant der gehobenen Klasse „zur lustvollen Befriedigung des Verlangens nach Speis und Trank“. Auch zu DDR-Zeiten war das Ganymed ein Restaurant für die Schönen und Wichtigen aus Politik, Wirtschaft und Kultur – Künstler wie Brecht, Weill und Weigel waren hier -, die es sich leisten konnten. Das ist hier auch heute nicht anders. Vom Berliner Ensemble sind es wenige Schritte für Schauspieler und Publikum. Zum Regierungsviertel sehen rechts wir über die Spree und links auf die geschäftige Friedrichstraße.
Doch blicken wir auf die Teller. Michael Pankow, der Geschäftsführer der Ganymed Brasserie, weiß als gelernter Koch, was in die Küche kommt: nur das Beste. Der Chef persönlich empfiehlt ein „Menu du Soir“ und Leckereien aus der Karte mit Produkten aus Frankreich sowie von Berliner Märkten und Brandenburger Lieferanten. Saisonale und regionale Produkte mit Ausnahme der französischer Produkte werden frisch zubereitet, während wir einen Pastis trinken. Der Ricard wird klassische mit Wasser in der Kanne serviert wird.
Vorweg empfehlen wir eine Soupe de poisson «Ganymed», croí»tons, rouille, fromage. Mit Langusten, Garnelen und Austern ein Menue zu beginnen ist eine einstimmungsvolle Freude. Froschschenkel oder Gänseleber müssen nicht sein.
Mit „Coquilles St. Jacques poilées, purée d ´avocat, petite salade“ oder auf DeutschDie Jakobsmuscheln mit Avocadopüree und einem kleiner Salat vergnügten wir uns weiter zum „Carré d’agneau grillé, jus au thym,petite ratatouille provençale“. Das gegrillte Lammkarree lächelte uns förmlich an unter seinem Thymianjus.
Anzuraten ist auch der Klassiker „Coq au vin“, der im Ganymed vom Schwarzfederhuhn stammt. Ein Pot-au-feu vom Hummer oder ein übliches Entrecôte werden zudem oft bestellt. Vom Entrée über das Plats zum Dessert. Eine „Crème brí»lée í la vanille bourbon“ wird vor unseren augen flambiert. Die „Profitéroles“ sind hausgemacht. Eine Choix de fromages au lait cru schließt schön das Dí®ner, wenn an der Spree noch Wein fließt.
Weltexpress Gourmet empfiehlt das Ganymed als feine französische Küche, als First-Class-Brasserie an der Spree. Vive La France am Schiffbauerdamm!
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Ganymed Brasserie, Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin, Telefon: +49 ( 0) 30 – 28 59 90 46, Website: http://www.ganymed-brasserie.de
Geöffnet täglich von 12.00 Uhr bis 00.00 Uhr , Küche von 12.00 Uhr bis 00.00 Uhr , Mittagspause von 12.00 Uhr bis 04.00 Uhr.