London, VK (Weltexpress). Dass der Antrag von Boris Johnson, der sowohl Vorsitzender der 1834 in London gegründeten Unionistischen und Konservativen Partei als auch Premierminister des Vereinigten Königreiches von Großbritannien mit dem immer noch besetzten Teil von Ulster in Irland ist, das war klar. Trotzdem brachte der Tory innerhalb von zwei Wochen den Antrag ein zweites Mal ein.
Wer meint, dass das mit Chaos gleichzusetzen wäre, der hat keine Ahnung von politischen Strategien und Taktiken. Für den Antrag stimmten 293 Abgeordnete, nötig gewesen wäre eine Zweidrittelmehrheit und also 434 Stimmen. Die Tories bekamen also mehr Stimmen, als sie Abgeordnete haben. Und die Fraktion schrumpfte kürzlich um 22 Abgeordnete, weil die den Brexit und also den Austritt des VK aus der Europäischen Union (EU) nicht zum 31. Oktober 2019 wollten.
Nach der Abstimmung gingen die Abgeordneten des House of Commons genannten Unterhauses im Palast von Westminster in die von Kritikern Zwangsurlaub genannten Ferien, aus der sie zur nächsten geplanten Sitzung am 14. Oktober 2019 rechtzeitig zurückkehren möchten. Jedoch nicht, ohne das Oppositionelle im Unterhaus am Ende noch Schilder mit der Aufschrift „mundtot gemacht“ hochhielten und „Schande“ riefen. Das ist nicht Chaos, das ist Spektakel und vernebelt das Wesentliche in einer Welt der Ware: die Gier nach Geld, der Zwang zum Profit.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters (10.9.2019) erklärte Johnson: „Die Regierung wird weiter auf die Verhandlung eines Abkommens dringen, aber zugleich sich darauf vorbereiten, ohne eines auszutreten.“ Unter der Überschrift „Johnson scheitert im Parlament erneut mit Antrag auf Neuwahlen“ heißt es weiter: „Er werde zum EU-Gipfel am 17. Oktober reisen und versuchen, ein Austrittsabkommen im Interesse Großbritanniens zu erwirken. „Diese Regierung wird den Brexit nicht noch weiter hinauszögern.“
Laut „Spiegel-Online“ (10.9.2019) unter dem Titel „Brexit-Chaos in Großbritannien – Parlament schmettert Johnsons Antrag auf Neuwahlen ab“ schließe Johnson einen Antrag auf Brexit-Verschiebung aus. Punkt.