Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Streit zwischen Washington und London auf der einen Seite und Peking auf der anderen eskaliert, jedenfalls in den Spähren von Politik und Presse. Die neuesten Meldungen ranken sich um Änderungen am Auslieferungsabkommen.
Unter der Überschrift „Hongkong-Streit – Großbritannien will Auslieferungsabkommen mit China ändern“ heißt es heute im „Handelsblatt“ (20.7.2020), dass Boris Johnson als Premierminister heute angekündigte habe, dass sein Außenminister Dominic Raab auch noch heute „Pläne, die Abkommen mit China und Hongkong betreffen, noch am Montag vorlegen“werde. London bezieht sich auf eine Verabredung mit den Kommunisten unter den Han-Chinesen, wonach das Prinzip „ein Land, zwei System“ insgesamt 50 Jahre dauern solle und die noch nicht vorbei seien.
Peking sieht das anders, für die Herren unter den Han-Chinesen ist „das Ende Juni beschlossene Sicherheitsgesetz“ kein „tiefster Einschnitt in die Autonomie der ehemaligen britischen Kronkolonie, die ihr bei der Übergabe an China nach dem Prinzip ‚Ein Land – zwei Systeme‘ für mindestens 50 Jahre zugesagt wurde“.
„Reuters“ (20.2.2020) weist unter dem Titel „Großbritannien will Auslieferungsabkommen mit China wegen Hongkong-Streit ändern“ darauf hin, dass „das Gesetz … lebenslange Haft als Höchststrafe für zahlreiche Vergehen“ vorsehen, „die Chinas Behörden als Subversion, Abspaltung und Terrorismus werten“ würden. „Eine Auslieferung Beschuldigter ins chinesische Kernland ist erlaubt. Erstmals soll eine Behörde für Nationale Sicherheit in Hongkong jenseits der Kontrolle örtlicher Behörden arbeiten können. Die Führung in Peking reagiert damit auf die Proteste Hunderttausender Hongkonger gegen Chinas wachsenden Einfluss, die die Finanzmetropole 2019 monatelang lahmgelegt hatten.“
Was im VK geschieht, das wird letztendlich in London entschieden und was in der VR China geschieht, in Peking. Dort und in London haben sich viele Männer nicht um ihr eigenes Geschwätz von gestern geschert. Sicher ist: Das wird auch morgen noch so sein.