Den mit 50.000 € dotierten Kulturpreis vergibt die Binding-Kulturstiftung seit dem Jahre 1996 an Kulturschaffende aus dem Rhein-Main-Gebiet, wobei neben Musik auch Bildende Kunst, Theater und Institutionen und Persönlichkeiten mit besonderen Verdiensten Berücksichtigung fanden. Aus dem Sektor Musik waren bisher Preisträger das „Ensemble Modern“ (erster Preisträger überhaupt), der Sänger William Cochran, die drei großen Frankfurter Chöre und der Komponist Heiner Goebbels. Nun also das Duo Sauer / Wollny.
Frankfurt sieht sich ja gerne als die Hauptstadt des Jazz und hat diesbezüglich auch eine stolze Geschichte. Darauf verwies nicht nur der Laudator, Dr. Bomba, sondern auch Heinz Sauer selbst, der an den unvergessenen Jazz-Theoretiker Carlo Bohländer erinnerte, an die Anfänge in den Jazzkellern mit den Brüdern Mangelsdorf und an die von dem erst dieser Tage verstorbenen Konzertmanager Fritz Rau veranstalteten berühmten Jazz-Festivals.
Heute ist dieser Glanz in der Stadt etwas verblichen. Umso höher ist es dem 35jährigen Michael Wollny anzurechnen, dass er, der um der Partnerschaft mit Sauer, immerhin Jahrgang 1932, halber in Frankfurt geblieben ist.
Der Preis wurde den Künstlern von der Vorstandsvorsitzenden der Binding-Kulturstiftung, Gräfin Douglas, überreicht, nicht unberechtigt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Brauerei dankte, die dieses Preisgeld durch ihre Arbeit erwirtschaftet haben, während das Protokoll der Stadt dafür sorgte, dass an den entscheidenden Stellen der Veranstaltung immer dekorativ Pils-Gläser zum Anstoßen bereitstanden.