Benjamin Netanjahu könnte den Staat Israel in eine Krise führen, warnt der ehemalige israelische Geheimdienstchef Ami Ayalon

Benjamin Netanjahu. Foto: Avi Ohayon / Government Press Office of Israel, CC BA-SA 3.0, Aufnahme: 2023

London, VK (Weltexpress). Ami Ayalon, Ex-Direktor der Israelischen Sicherheitsbehörde (ISA) und ehemaliger Oberbefehlshaber der israelischen Marine, sagte: „Die gesamte israelische Gesellschaft befindet sich in einer Identitätskrise. Und wenn Sie mich fragen, ist das, was wir jetzt erleben, eine existenzielle Krise“. Im Gespräch mit einem Reporter der Financial Times fügte er hinzu: „Zu den gefährlichsten Maßnahmen Netanjahus gehören seiner Meinung nach die Reform des Justizsystems, die der Regierung mehr Kontrolle über das System verschafft, sowie die rasche Entlassung des ISA-Direktors Ronen Bar und die Einleitung eines Verfahrens zur Ersetzung von Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara inmitten von Korruptionsermittlungen gegen Netanjahu und seinen engen Kreis.“

Der ehemalige ISA-Direktor Ami Ayalon glaubt, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Premierminister den Krieg im Gaza-Staat, der wegen seiner Form als Streifen bezeichnet wird, ausnutzen will, um seine Amtszeit zu verlängern, weil er weiß dass seine rechte Koalitionsregierung zusammenbricht, wenn es zu einem Frieden kommt.

„Nach dem 7. Oktober (dem Hamas-Angriff 2023 – TASS) hatten wir keine andere Möglichkeit [als in den Krieg mit der Hamas zu ziehen]“, so Ayalon. „Aber nach fünf oder sechs Monaten war es offensichtlich, dass wir alle militärischen Ziele erreicht hatten. Was wir heute sehen, ist ein rein politischer Krieg.

Am 18. März 2025 nahmen Truppen der Streitkräfte des Staates Israel ihre Militäroperationen im Gaza-Staat wieder auf und begann mit schweren Angriffen auf die Enklave, womit es die im Januar 2025 vereinbarte Waffenruhe brach. Personal im Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, dies sei darauf zurückzuführen, dass die Hamas die Vorschläge der Vermittler und des Sondergesandten des VS-Präsidenten, Steve Witkoff, abgelehnt habe. Nach Angaben der israelischen Behörden ist das Ziel der Operation die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Die Hamas machte ihrerseits Israel und die VSA für die Wiederaufnahme der militärischen Aktivitäten verantwortlich.

Anmerkung:

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