Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Eisernen von Union müssen jetzt ganz hart sein. „Wir haben jetzt in sechs Wochen 13 Spiele. Das habe ich noch nie erlebt“, gesteht Berlins Trainer Urs Fischer. Das will etwas heißen, denn der 56-Jährige Schweizer ließ sich schon als Profi beim SC Zürich und später als Trainer den Wind um die Nase wehen. Mit dem FC Basel gewann er zweimal die Schweizer Meisterschaft.
Fischer sitzt jetzt das fünfte Jahr auf der Trainer-Bank in der „Alten Förster“. Rückendeckung bekommt der Schweizer dabei von seiner Frau Rinna. „Die Frau muss mitziehen, sonst klappt der Job nicht.“ Am Mittwoch unterschrieb Fischer bei den Berlinern einen neuen Vertrag und am Sonnabend muss er mit seinen Unionern beim Euro-League-Sieger Eintracht Frankfurt ran. Da ist Belastungs-Steuerung gefragt. Nicht nur bei den Profis sondern auch bei den Fans.
„Wer nächste Woche alle drei Spiele von Union miterleben will, muss gut organisiert sein und Reisstress auf sich nehmen, um alle Anschlüsse nach Frankfurt und Malmö zu packen“, verweist Unions Pressesprecher Christian Arbeit auf die Einsatzbereitschaft der Fans. Nach Frankfurt am Main reisen 2 400 Unioner mit. Nach Malmö können sich nur 1 000 Fans auf den Weg machen. „Mehr Karten stellt uns Malmö nicht zu Verfügung“, bedauert Arbeit.
Natürlich wollen die Wuhlheider die Bundesligaspitze verteidigen und auch in der Euro-League die nächste Runde im Auge behalten. Zum Glück sind bis auf Kevin Möhwald alle Berliner fit. „Unsere Nationalspieler haben ihre Einsätze alle gut überstanden. Andreas Schäfer erzählte mir mit strahlenden Augen, dass er gegen Deutschland und Italien für Ungarn voll durchgespielt hat,“ verriet uns der Trainer.
Union besticht in der Bundesliga nicht nur durch Tore sondern auch durch besondere Laufleistungen. Die Köpenicker stehen deshalb nicht nur nach Punkten an erster Stelle. Die Eisernen führen die Liga auch mit 825,98 Kilometer an. Im Schnitt laufen die Wuhlheider 118,00 Kilometer pro Spiel. „Das ist eine wichtige Grundlage, reicht aber im Fußball nicht, um Spiele zu gewinnen. Wichtig sind zudem die Präzision und die Passgenauigkeit im Spiel, um am Ende die Punkte zu kassieren“, fügt Fischer hinzu.
Auf die Kondition wollen die Wuhlheider auch am Sonnabend in Frankfurt aufbauen. Die Unioner sind sich natürlich im Klaren darüber, dass sie bei der Eintracht als Spitzenreiter gefordert sind. „Wir wissen, dass Frankfurt einen erfolgreichen Fußball spielt und besonders torgefährlich ist. Aber darauf haben wir uns vorbereitet“, bleibt der Trainer Optimist und ergänzt: „Für so einen Spiel-Kette wie sie vor uns liegt, benötigst du einen großen Kader. Den haben wir zum Glück.“