Bayer zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten oder „Märsche gegen BAYER“ und „BAYER vergesellschaften“

Ein Schornstein mit dem Wort Bayer. Quelle: Pixabay, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Weltexpress). In „Achgut“ (4.5.2019) bricht Wolfram Weimer eine Lanze für die Bayer AG in Leverkusen. Er ist der Auffassung, dass im allgemeinen „Bayer-Bashing“, an dem sich Personen wie „der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter“ in vorderster Front beteiligen, „drei wichtige Dinge übersehen“ werden würden.

„Erstens ist Bayer – auch inmitten der Monsanto-Krise – einer der erfolgreichsten Life-Science-Konzerne der Welt. Hochinnovativ, außergewöhnlich erfolgreich auf den Weltmärkten und auch moralisch durchaus achtbar unterwegs. Wenn der Hunger der Welt immer erfolgreicher bekämpft wird, hat Bayer zentralen Anteil daran, genauso, wenn neue Medikamente Millionen Patienten helfen, ja diese retten. Bis 2022 will Bayer 35 Milliarden Euro investieren – davon mehr als zwei Drittel in Forschung und Entwicklung. Der Konzern ist das größte Agro-Techunternehmen der Welt, ein Erfinderleuchtturm, stabil und solide verankert in vielen Geschäften, ein in aller Welt respektiertes Paradeunternehmen des deutschen Modells einer sozialen Marktwirtschaft.

Zweitens ist die Klagewelle gegen das Monsanto-Glyphosat zwar ein großes Risiko. Bislang aber gibt es keinen Nachweis, dass Glyphosat tatsächlich krebserregend ist. Die Massenklagen dürften daher bei höheren Gerichtsinstanzen (und also bei Berufsrichtern) der USA kritisch geprüft und kein Selbstläufer werden. Aber selbst wenn Bayer am Ende allen 15.000 Klägern eine ähnlich hohe Entschädigung wie im jüngsten Fall Xarelto zahlen würde, etwa um sich zu vergleichen, es wären 500 Millionen Euro. Und auch wenn sich die Summen noch verzehnfachen würde, wären es 5 Milliarden. Selbst das würde die Bilanz des Unternehmens leicht verkraften.

Denn drittens laufen die Geschäfte bei Bayer nicht gut, sie laufen glänzend, insbesondere auch wegen Monsanto. Alleine im ersten Quartal 2019 stieg der Konzernumsatz nominal um 42,4 Prozent (!) auf rund 13 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sondereinflüssen erhöhte sich um 44,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, und das, obwohl negative Währungseffekte das Bayer-Geschäft sogar belasteten. Das heißt: Bayer verdient derzeit alle drei Wochen eine Milliarde Euro.“

Wohl auch deswegen stand der Aufsichtsrat geschlossen hinter dem Vorstand der Bayer AG.

Axel Köhler-Schnura, Gründungsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren und anders als Hofreiter eine Bayer-Basher der ersten Stunde erklärte dazu laut CBG-Pressemitteilung vom 27.4.2019: „GLYPHOSAT-Baumann und sein Mentor, Aufsichtsratschef Wenning, haben weiterhin nur den Profit im Blick und werden ihren Konfrontationskurs gegen Mensch und Umwelt beibehalten. Es wird höchste Zeit, dass BAYER vergesellschaftet wird, wie es die Verfassung von NRW zum Wohle der Menschen vorsieht.“ Und Marius Stelzmann, Geschäftsführer der CBG ergänzte: „Bereits am 18. Mai wird die Zivilgesellschaft sich in der Tradition der MONSANTO-Proteste mit ‚Märschen gegen BAYER‘ erneut zu Wort melden. BAYER hat sich mit Ignoranz, Profitgier und verbrecherischer Sturheit den Platz als ‚Schmutzigster Konzern weltweit‘ und damit den Zorn der Bevölkerungen der Welt bestens gesichert.“

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