Baseball World Series – Keine Krönung für die Royals

© Foto: Hans Becker

Es war exakt um 23:10 Ortszeit, da landete der von Salvador Perez geschlagene Ball im Handschuh des Verteidigers an der 3. Base Emilio Sandoval, es war das 3. Aus und besiegelte die 2:3 Niederlage der Royals. Die große Enttäuschung im Kauffmann Stadium war perfekt. Im Vergleich zu den anderen Spielen der Serie boten beide Teams ein eher sachlich-zweckmäßiges Spiel. Bis auf Spiel 3, dass die Royals mit 3:2 für sich entscheiden konnten, endeten die übrigen 5 Spiele mit deutlichen Ergebnissen. In Spiel 6 gelang den Royals mit einem 10:0 Erfolg sogar ein Shutout. Es war schwer einen Favoriten auszumachen. Der Heimvorteil spielt im Baseball eine große Rolle. Letztendlich war entscheidend, dass die Royals nur zwei von ihren insgesamt vier Heimspielen gewinnen konnten. Trotzdem waren sie nah dran, nach 1985 erneut die Trophäe nach Kansas City zu holen. Zählt man alle Punkte aus den 7 absolvierten Spielen zusammen, so geht der Gesamtsieg knapp mit 30:27 an die Gigants. Das vor allem die Verteidigung bei beiden Teams hervorragend funktionierte, zeigt die Fehlerbilanz. Bei den unterlegenen Royals waren es 2 und beim Siegerteam aus San Francisco nur ein einziger Fehler während der gesamten Serie.

Das letzte Spiel der Saison war ein Spiegelbild dieser Ausgeglichenheit. Beide Starting Pitcher hatten nicht ihren besten Tag. So nahm San Franciscos Trainer Bruce Bochy Pitcher Oldie Tim Hudson bereits während des 2. Innings aus dem Spiel, unmittelbar nachdem er 2 Punkte für den Gegner zu gelassen hatte. Der ursprüngliche Plan sah vor, mit dem sehr erfahrenen und nervenstarken Hudson bis in das 5. oder 6. Inning zu kommen. Nicht besser erging Ned Yost, Trainer der Royals mit Starting Pitcher Jeremy Guthrie. Er ließ im 2. Inning 2 Punkte zu, schien sich aber im 3. Inning wieder zu fangen. Nachdem er im 4. Inning einen weiteren Punkt und somit die Führung für San Francisco zugelassen hatte, war für ihn das Spiel beendet. Die 40.535 Zuschauer hatten 49 Würfe von ihm gesehen, davon waren 35 Strikes, keine so schlechte Bilanz. Der Zwischenstand nach 4 gespielten Innigs war dann auch das Endergebnis. Kein weiterer Baserunner kam mehr bis zur Homeplate durch. Die Pitcher, insgesamt 3 für die Gigants und 4 für die Royals hielten die Angreifer in Schach. Das Spiel hätte im 9. Inning komplett kippen können. Die San Francisco Gigants brauchten noch 3 Aus oder 9 Strikes für den Titelgewinn. Closer Madison Bumgarner schickte Eric Hosmer in den Dougout. Die Hoffnung ruhte jetzt auf Schlagmann Billy Butler, er traf den Ball, er stieg hoch und flog nicht weit, der first Basemann Brandon Belt konnte ihn problemlos fangen. Im Stadion wurde es immer stiller, die Gäste waren jetzt nah dran, 3 Strikes fehlten nur noch. Die Hoffnung, die immer zuletzt stirbt, ruhte jetzt auf Alex Gordon. Etwas mehr als 3 Stunden waren gespielt, im Stadion wurde es frisch, 12 Grad oder 55 Fahrenheit, die Spannung wärmte etwas. Der Ball wurde gut getroffen vom Schläger und dem Schwung des Alex Gordon, es reichte nicht für einen Homerun, der hätte den Ausgleich gebracht. Es reicht für einen Lauf von Alex Gordon auf die 3. Base, ein Fangfehler von Center Fielder Gregor Blanco hatte es mit ermöglicht. Jetzt tobte das Stadion. Salvador Perez, der Fänger der Royals aus Valencia in Venezuela, 14 Homruns hatte er in der Saison bisher erzielt, der 15. hätte ihn für die Baseballgeschichte unsterblich gemacht. Er traf den Ball, der stieg hoch und fiel in den Handschuh von Emilio Sandoval. Aus und vorbei war es. Im stillen Kauffmann-Stadium feierten die Gäste von der Westküste. Für den Verlierer eines Endspiels ist es immer brutal, die Royals konnten ihre beste Saison seit 1985 nicht krönen. Der Baseballgott, sollte es ihn geben, hatte keine Krone auf.

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