Aus Eins mach Zwei – Serie: „Neo Rauch. Begleiter“ im Museum der bildenden Künste Leipzig und der Pinakothek der Moderne in München (Teil 1/2)

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Sieht man beide Jubiläumsausstellungen zum 50sten von Neo Rauch in der Heimatstadt Leipzig und dem Ort im Westen, in dem er auch durch eine Ausstellung vor zehn Jahren besonders reüssierte, München, dann findet man die Idee der Doppelausstellung schon gut. Nicht, daß inhaltlich oder gar stilistisch große Unterschiede bei der Auswahl der Werke bestünde. Es sind die jeweils sechzig Gemälde, die also nicht chronologisch gehängt sind, sondern mit Zwischenüberschriften geeint, einfach genug für einen Besuch, denn das Oeuvre Rauchs bleibt, ob Leipzig oder München, rätselhaft und man benötigt Ausdauer und Zeit zum Schauen. Selten hat man Kunstbetrachter so lange in Ausstellungen vor den Bildern verhaaren sehen, wie hier, sie geben nicht auf, in den gegenständlichen Bildern einen Sinn zu entdecken, ihnen einen Sinn zu verleihen, den der Maler erst einmal verweigert. Wir aber sind gewohnt, Bildern eine inhaltliche Aussage zu entnehmen, eine Handlung, ein Geschehen, eine menschliche Situation, die wir kennen oder uns vorstellen können, uns vor Augen zu führen. Letztlich verweigert Rauch dies seinen Betrachtern und das genau ist es, was das Schauen erzwingt.

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