Lissabon, Portugal (Weltexpress). In Portugal trübt sich die Stimmung immer mehr ein. Proteste werden angesichts geringerer Einnahmen und höherer Arbeitslosigkeit erwartet.
In „Reuters“ wird unter dem Titel „Pandemie sorgt für sprunghaft steigende Arbeitslosigkeit in Portugal“ mitgeteilt, dass „im September … rund 410.000 Erwerbslose gezählt“ worden seien „und damit über 100.000 oder 36 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Instituts für Beschäftigung und Berufsausbildung hervorgeht. Die vom Tourismus stark abhängige Region Algarve war davon besonders betroffen, da wegen der Corona-Krise Tausende von Saisonarbeitsplätzen vernichtet wurden. In der Südalgarve, die für ihre Strände und Golfplätze berühmt ist, stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 157 Prozent auf 21.310.
Die Tourismusbranche trägt fast 15 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. Sie boomte in den vergangenen Jahren, wodurch sich Portugal von der schweren Schuldenkrise der Jahre 2010 bis 2014 erholen konnte. Dadurch fiel auch die Arbeitslosenquote auf Tiefststände. Wegen der Pandemie rechnet die Regierung in diesem Jahr mit einem Anstieg der Quote auf 8,7 Prozent.“
8,7 Prozent ist, das muss erwähnt werden, die geschönte offizielle Zahl. In der Statistik werden nicht diejenigen erfasst, die zwar arbeitslos sind, sich aber nicht beim Arbeitsamt melden. Sie werden nun von den Familien und Sippen durchgefüttert.
In „Euronews“ (1.8.2020) wurde getitelt „Armut an der Algarve: Arbeitslosigkeit steigt um 232 Prozent“. Darunter heißt es: „Im Vergleich zum Vorjahr war die Arbeitslosigkeit hier im Mai um 232 Prozent angestiegen.
Unternehmen und Menschen leiden unter der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie führen dazu, dass viele Familien um Nahrungsmittelhilfe bitten.
Das Profil derjenigen, die Unterstützung benötigen, hat sich verändert, es gibt einen hohen Anteil verdeckter Armut.“
In der Tat ist nicht nur die von der Regierung „versteckte“ Arbeitslosigkeit höher, sondern auch die Armut.
Außerdem sind viele Menschen auch in anderen Regionen Portugals vom Einbruch im Tourismus der Algarve betroffen, doch sie werden dort nicht registriert, sondern, wenn sie sich melden, andernorts.