Ansteigende Temperaturen in der Arktis verstärken den Klimawandel

Laut dem Bericht waren die Jahre 2005 bis 2010 die wärmsten für die Arktis seit der Aufnahme der regelmäßigen Beobachtungen. Seit 1980 stiegen die durchschnittlichen Temperaturen in der Arktis doppelt so schnell wie in den anderen Regionen unseres Planeten. Mit dem Schmelzen des Eises der Arktis wird immer mehr Sonnenenergie an der Erdoberfläche absorbiert und mit dem Temperaturanstieg in der Region können beträchtliche Mengen von Methangas freigesetzt werden, einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches stärker ist als das Kohlendioxid.

Die Veränderungen in der Kryosphäre (den von Eis und Schnee bedeckten Gebieten des Planeten) können sich auf das System der Ozeanströmungen auswirken.

„Es gibt Beweise dafür, dass die beiden Bestandteile der arktischen Kryosphäre – Schnee und  Meereseis – in Wechselbeziehung zum Klimasystem stehen und die Klimaerwärmung beschleunigen”¦ Das Nordpolarmeer wird nach unserer Einschätzung noch in diesem Jahrhundert und möglicherweise schon in den nächsten 30 bis 40 Jahren während des Sommers völlig vom Eis befreit“, so der Bericht.

Die Eisverluste des grönländischen Schildes haben sich von jährlich 50 Gigatonnen im Zeitraum 1995 bis 2000 auf 200 Gigatonnen in der Zeit 2004-2008 vergrößert. Mehr als 40 Prozent der Anhebung des Wasserspiegels der Weltmeere in den Jahren 2003 bis 2008 entfielen auf die arktischen Gletscher.

Die Lufttemperaturen in den Dauerfrostregionen sind in den vergangenen 20 bis 30 Jahren deutlich angestiegen – stellenweise bis um zwei Grad Celsius. In Russland hat sich die südliche Grenze der Dauerfrostregionen zwischen 1970 und 2005 um 30 bis 80 Kilometer nach Norden verschoben. In der kanadischen Provinz Quebec wanderte die Dauerfrostgrenze im vergangenen halben Jahrhundert um fast 130 Kilometer nach Norden.

Laut Prognosen soll sich die Dauer der Schneedecke in Sibirien bis zum Jahr 2050 um zehn bis 20 Prozent verringern. Es wird zugleich erwartet, dass die Schneedecke bei zunehmenden Niederschlagsmengen um 15 bis 30 Prozent höher wird.

RIA Novosti

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