ALBA Berlin mit 30 Punkte-Sieg gegen BG Göttingen

Eine Durchsage läßt aufhorchen. Wegen langer Schlangen an den Kassen beginnt die Begegnung einige Minuten später. Zeit, in der Hallenzeitung "Albatros" zu blättern. Göttingen, da war doch was? Richtig, der einstige deutsche Meister ASC Göttingen ging bankrott, löste sich auf, und die BG stiegt wie Phoenix aus der Asche aus dem tiefen Tal der Tränen, aus der zweiten Liga auf in die Beletage des deutschen Basketballs. "Schuld" am Schönen ist John Patrick. Der Basketballgemeinschaft Göttingen, die seit 1974 neugründung als eingetragener Verein neugegründet existiert, weil die Spielervereinigung zweier Göttinger Vereine, nämlich der TG 46 Göttingen und Tuspo 61 Göttingen, scheiterte.

Mit dem Sammeln von Erfahrungen im Scheitern ging es weiter. Die BG Göttingen spielte seit Gründung der 2. Basketball-Bundesliga 1975 nahezu ununterbrochen in dieser Klasse, ohne den Aufstieg zu schaffen. Dann nahm der bereits erwähnte John Patrick als Headcoach das Heft des Handelns in die Hand. 2007 gelang sofort der Aufstieg. In der zeiten Saison parkte Patrick seine Mannschaft auf dem zweiten Platz. Achtung hatten jedoch nicht die Sponsoren. Diese ließen die BG als MEG ein paar Monate auflaufen, um selber zu scheitern. Fortan versuchten es die Göttinger wieder mit BG und gewannen promt das EuroChallenge Final-Four in heimischer Halle.

Heute treten die BG`ler in Berlin an. Der Tabellensiebte hat zum Spiel beim Vierten einige Dutzen Veilchen-Fans mitgebracht, welche die ganz in Lila gekleideten Spieler schon jetzt anfeuern, während über allem ein Mini-Luftschiff, das ferngesteuert wird, so lange schwebt, bis der Einlauf beginnt.

Die Ersten Sechs der Niedersachsen sind Mike Scott, Robert Kulawick, Trenton Meachem, Michael Meeks und Jason Gregory Boone. Die ersten sechs Albatrosse hören auf die Namen Julius Jenkins, Patrick Femerling, Marko Marinovic, Tadija Dragicevic und Immanuel McElroy.

Femering holt den ersten Ball und so geht gleich gut los. Jenkis sorgt für die ersten Punkte. Femerling und Marinovic mit einem 3er bringen eine 7:0 Führung. Götting liegt noch an der Leine, braucht eine Auszeit (3.).

Scott für dei BG und im Gegenzug MxElroy zum 10:2. Jenkins zieht gerade seine ganz private Schau ab, wirft Körbe umd Körbe, holt Punkte um Punkte. Gut, daß McElroy und Jenkins Berliner sind. Lucca Staiger wird von Alba-Trainer Luka Pavicevic in der letzten Minute des ersten Viertels in die Begegnung gebracht. Prompt leistet er sich einen Fehlpaß im Aufbauspiel. Jetzt ist Göttingen wieder dran. 19:16 lautet der Spielstand nach den ersten 10 Minuten.

Im zweiten Viertel zeigt sich, daß es den Berliner aufgrund der aggressiven Abwehrarbeit der Göttinger schwer fällt, eine Lücke zu finden, gelungene Angriffe innerhalb der erlaubten 24 Sekunden erfolgreich vorzutragen. Staiger trifft zwar, doch sein 3er kommt zu spät (14.). Pavicevic nimmt eine Auszeit (15.).

Jenkins und McElroy laufen einen Tempogegenstoß. Jenkins führt den Ball, paßt im letzten Moment zu seinem mitgelaufenen Mannschaftskamerad und der trifft (16.). Schön anzusehen auch die Szene, in der Femerling rückwärts auf Staiger paßt und derjenige, für den "die Dreier reinzumachen das Einfachste" zu sein scheint, erneut trifft. Dieses Mal pünktlich und so zählen die Punkte (17.). Am Ende des zweiten Viertels steht es 38:28 für die Heimmannschaft, in der Jenkins und McElroy herausragen. Bei den Gästen zeigt nur Adam Waleskowski normalform, Mannschaftskapitän Meacham und auch Scott enttäuschen mit vielen Fehlwürfen.

Legt Lila nach der Halbzeitpause los? Nein. Punkt. Wir sehen einen Jenkins, der, flink wie ein Wiesel, seine Gegner umkurvt und punktet. Auch das macht ihn zum Mann dieses Spiels. Und wieder Staiger mit einem sicheren 3-Punkte-Wurf (28.). Ja, das kann er. Die Zeit bis zum 62:46 nach dem dritten Viertel vergeht schnell. Auch in den letzten zehn Minuten sehen die 11.108 Zuschauer im Rund kein Aufbäumen beim Gast aus Göttingen. Wir sehen dafür von Dragicevic zu viele Fehlwürfre. Auch Marinovic zeigt Schwächen im Abschluß. Womit wir beim Thema wären: dem Schluß. Am Ende steht ein nie gefährdeter 30 Punkte-Sieg auf meinem Schmierpapier und auf der Videowand flackert das Ergebnis 91:61 für ALBA Berlin. Wer die Albatrosse in Berlin erleben möchte, möge zum nächsten Heimspiel gegen den MBC am Mittwoch, den 5. Januar 2011, pünktlich zu 20 Uhr kommen. Nicht, das wir wieder warten müssen.

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