Zuvor hatte sich diese Gruppierung zur Entsendung von Briefbomben bekannt, die am 29. Oktober in einer Maschine der amerikanischen Post- und Logistik-Gesellschaft United Parcel Service (UPS) auf einem Flughafen bei London und in einem FedEx-Depot in Dubai sichergestellt wurden. Wie dabei festgestellt wurde, waren die Sendungen von ein und derselben Adresse im verarmten und politisch zerbrechlichen Jemen in die USA abgeschickt worden. Sie waren für eine jüdische Organisation in Chicago bestimmt.
In der am Sonntag veröffentlichten AQAP-Erklärung der Extremisten wird mitgeteilt, dass die beiden Sendungen aus Jemen in die USA insgesamt 4 200 Dollar gekostet haben. Dies sei ein gutes Geschäft, weil dadurch „bei den Feinden Angst gesät wurde“.
„Unser Ziel ist nicht eine Ermordung von möglichst vielen Menschen, sondern ein Schaden für den Luftverkehr, der für den Handel und den Gütertransport zwischen den USA und Europa so notwendig ist“, heißt es in der Erklärung.
Das US-Außenamt hatte die Amerikaner Anfang Oktober vor einer hohen Wahrscheinlichkeit von Terrorakten in Westeuropa, speziell in Frankreich, Deutschland und Italien gewarnt. Diese Mitteilung wurde von den Behörden Großbritanniens, Schwedens, Japans und Australiens mit großem Ernst aufgenommen, die ihren Bürgern empfahlen, auf Reisen nach Frankreich und Deutschland zu verzichten.
Wie Spiegel Online am Sonnabend unter Berufung auf deutsche Justizorgane berichtete, planen Al Kaida und damit verbundene Gruppierungen voraussichtlich eine Attacke auf das Bundestagsgebäude.
Al Kaida nutzt seit Jahren schon den Jemen als Ort der Rast und Ruhe, als Rückzucksgebiet. Der arabisch-islamische Staat rangiert auf der Korruptionsliste von Transparency International auf Platz 141von 180 Ländern. Die Kontrolle der Zentralregierung reicht kaum über die großen Städte hinaus. Jenseits davon regieren die Stämme. Und die sind meist besser bewaffnet als die Regierungstruppen. Auf 22 Millionen Jemeniten kommen nach Schätzungen dreimal so viele Schusswaffen in privatem Gebrauch – nicht nur Kleinkaliber. Auf dem Land ist es durchaus üblich, mit einer Kalaschnikow auf dem Rücken auszugehen. Selbst panzerbrechendes schweres Gerät findet sich in den Häusern.