Afghanistankonferenz in Bonn und auf dem Petersberg – Große Sicherheitsmaßnahmen – Viele Regierungsspitzen in der Bundesstadt

Konferenzort im Bonner World Conference Centrum im alten Plenarsaal im Bundesbonn. © Stadt Bonn

Insgesamt werden rund 100 Delegationen mit über 1 000 Teilnehmern erwartet. Es nehmen rund 65 Außenminister und Chefs Internationaler Organisationen teil. Darunter beispielsweise US-Außenministerin Hillary Clinton, der französische Außenminister Alain Juppé sowie Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Den Vorsitz der Konferenz führt der afghanische Präsident Hamid Karzai, Deutschland ist Gastgeber der Konferenz. Bundeskanzlerin Angela Merkel und UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon werden teilnehmen.

Bonn stellt sich in den letzten Tagen vor der Tagung, auf die die Blicke der Weltöffentlichkeit gerichtet sind, auf das Ausnahme-Ereignis ein. Die Stadt selbst hat in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt dafür gesorgt, dass alle Teilnehmer Informationsmaterial über Bonn erhalten. Ein Begrüßungsbrief des Oberbürgermeisters wird jedem Delegationsteilnehmer überreicht.Das Auswärtige Amt hat der Stadt auch die Möglichkeit eingeräumt, im Konferenzzentrum selbst mit einem Informationsstand präsent zu sein. Ein großes Luftbild wird dort den internationalen und UNO-Standort Bonn illustrieren.

Im Pressezentrum der Konferenz, das im Hotel Maritim eingerichtet ist, gibt es ebenfalls eine Bonner Anlaufstelle für die über 1000 Medienvertreter, die dort erwartet werden. An den U-Bahn-Haltestellen in der Nähe des World CC Bonn und des Pressezentrums machen Hinweistafeln auf die Orte des Geschehens aufmerksam. Für die Bonner Polizei bedeutet die Afghanistan-Konferenz mit ihrer Vielzahl an besonders zu schützenden Teilnehmern eine ganz besondere Herausforderung. Rund 4000 Polizeikräfte werden die Sicherheit der Tagung und auch der angemeldeten Demonstrationen schützen.

Es geht um die Stabilisierung Afghanistans und der Region

Drei Themenbereiche werden die Konferenz bestimmen:

â–  die zivilen Aspekte des Prozesses der Verantwortungsübergabe an die afghanische Regierung bis 2014;

â–  das langfristige Engagement der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan nach 2014 und

â–  der politische Prozess, der zu einer dauerhaften Stabilisierung des Landes führen soll.

Der Sonderbeauftragte für Afghanistan und Pakistan, Botschafter Michael Steiner, unterstrich in Berlin die Bedeutung der Konferenz und des politischen Prozesses zur Stabilisierung Afghanistans: „Wir wollen, dass 2011 für Afghanistan zum Jahr der Politik wird.“

Dieser politische Prozess muss auf zwei Ebenen fortschreiten: Die Versöhnung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen des Landes muss ein innerafghanischer Prozess bleiben. Gewaltverzicht, Distanzierung vom internationalen Terrorismus und Respekt für die afghanische Verfassung einschließlich ihrer Bestimmungen zum Schutz der Menschenrechte sind grundlegende Leitlinien. Gleichzeitig muss der Prozess durch die Nachbarstaaten Afghanistans und die Regionalmächte abgesichert werden. Die Stabilisierung Afghanistans steht auch im Kontext der politischen Stabilität der Gesamtregion, zu der alle Staaten der Region beitragen.

Auch die afghanische Zivilgesellschaft erarbeitet in Bonn Perspektiven

Zwei Tage zuvor, am 2. und 3. Dezember, sollen auch Vertreterinnen und Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft mit eigenen politischen Vorschlägen zur Zukunft ihres Landes zu Wort kommen. Sie werden im Zivilgesellschaftlichen Forum Afghanistan in der Bonner Beethovenhalle zusammenkommen.

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