Kabul, Afghanistan (Weltexpress). Die Wahl war schon ein Witz, die Auszählung ist es aus. Die Rede ist von der sogenannten Präsidentenwahl in Afghanistan, die in Wahrheit nur eine Wahl des Bürgermeisters von Kabul war. Der einst afghanische Staat ist zwischen dem Bürgermeister als Marionette der imperialistischen Besatzungsmacht aus den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) samt Vasallentruppen sowie den Taliban aufgeteilt, wobei rund ein Drittel von Ex-Afghanistan umkämpft sind.
In der „Zeit“ (30.9.2019) wird unter „Afghanistan: Beide Präsidentschaftskandidaten erklären sich zum Sieger“ berichtet, dass sich „sowohl Amtsinhaber Ashraf Ghani als auch sein Herausforderer Abdullah Abdulla … für sich“ reklamieren würden, „die meisten Stimmen gewonnen zu haben“. „‚Wir haben bei dieser Wahl die meisten Stimmen‘, sagte etwa Regierungschef Abdullah in Kabul. Eine Stichwal werde nicht nötig sein. Zuvor hieß es aus Ghanis Team: ‚Nach unseren Informationen haben 60 bis 70 Prozent der Menschen für unser Team gestimmt‘.“
Für Satiriker immer schön, wenn es bei einer Wahlfarce, nur rund 20 Prozent der registrierten Wähler gaben ihre Stimme ab, gleich zwei Sieger gibt, oder?
Siehe auch den Beitrag Farce oder Tragödie? – Verschwindend geringe Beteiligung bei Wahl zum Bürgermeister von Kabul im noch nicht einmal halben Afghanistan von Mats Marder.