Auch die Zahl der Abonnenten ist von einem Jahr zum anderen wieder um 2 % gewachsen. Zu diesen Ergebnissen gelangt das Leipziger Institut für empirische Forschung Leif in der aktuellen Studie ’Medien 2010` auf der Basis von 1.200 Interviews.
„Trotz dieser kleinen ’Atempause’ für die Zeitungsverlage kann ein weiterer Rückgang der Leser von Tageszeitungen nur schwer aufgehalten werden.“, erklärt der Soziologe Dr. Harald Schmidt, Chef des Leipziger Leif-Institutes. Die Ursachen für den Rückgang der Leserzahlen in den zurückliegenden Jahren sieht der Soziologe vor allem im Mangel an Interesse, erst zweitrangig auf Grund von Geldmangel. Nach der LEIF-Analyse informieren sich 27 % der Nicht-Leser von Tageszeitungen mittels anderer Medien. Dieser Anteil hat sich erhöht. 2008 hatten sich nur 14 % der Nichtleser mittels anderer Medien – z. B. durch Internet oder kostenlose Anzeigenzeitungen – informiert.
23 % der Nicht-Leser geben finanzielle Gründe für ihren Verzicht auf die Tageszeitung an. Weitere 22 % der Nicht-Leser sind an den Angeboten der Tageszeitungen nicht interessiert und verzichten deshalb auf sie. 22 % der Nicht-Leser haben keine Zeit zum Zeitungslesen.“ (Der Rest gibt andere Gründe für den Leseverzicht an.)
57 % aller Ostdeutschen nutzen das Internet für die tägliche Nachrichteninformation. Das sind mehr als im Jahr 2008 (51 %). „Damit wird das Internet auch zu einem wichtigen Nachrichtenmedium und zunehmend für viele Menschen zum Ersatz bzw. zur Ergänzung der gedruckten Zeitung.“, erklärt der Leipziger Soziologe Dr. Schmidt.
Ein Gewinner sind zudem die kostenlosen Anzeigenzeitungen. Sie werden von 56 % der Ostdeutschen regelmäßig gelesen und ersetzen für einige die Tageszeitung. Im Vergleich zum Jahr 2008 hat der Anteil dieser Leserschaft um 20 % erhöht und damit einen Rekord erreicht..
Zu diesen Ergebnissen gelangt das Leipziger Institut für empirische Forschung Leif auf der Basis von 1.200 Interviews zu Hause face to face repräsentativ für die Einwohner ab 16 Jahre in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin.
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Pressemitteilung des Leipziger Instituts für empirische Forschung (LEIF) vom 05.08.2010.