Vom fahrigen Großstadtstrich und dem hinreißenden Schwung der runden Brüste – Serie: Rund um die große Kirchner-Retrospektive im Städel Museum in Frankfurt am Main (Teil 3/3)

Kirchner: Halbakt mit erhobenen Armen.

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Das hat sich ja mittlerweile herumgesprochen, was jetzt nur noch bis zum 25. Juli im Frankfurter Städel zu bestaunen ist: über 180 Werke, in der Überzahl Gemälde, des Vorzeigeexpressionisten Ernst Ludwig Kirchner, der empfindsam schon seinen Einsatz im ersten Weltkrieg nicht aushielt – was wir sehr gut verstehen – und mit Hilfe von Drogen und aus Angst vor den Nationalsozialisten 1938 keinen anderen Ausweg sah, als sich umzubringen. Seine Bilder zeigen beides: eine ungeheure Lebenslust und ein pralles fleischliches Dasein von Frauen in Gelb und Rot und Rosa und ebenso das Verworfene, Flüchtige, das sich der Welt als Straßenbilder in dunklen Farben präsentiert. Als wir in der Überschrift vom Großstadtstrich schrieben, meinten wir den leicht fahrigen und eckigen Pinselstrich, den Kirchner in den Berliner Jahren ab 1911 bevorzugte und dabei die Farben Dunkelgrün und Dunkelblau sowie ein fahles Gelb besonders liebte. Aber tatsächlich hat eine Vielzahl von Bildern auch den Straßenstrich im Sündenbabel Berlin zum Thema.

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