Auf der Suche nach Elsa von Freytag-Loringhoven

Der neue Chipperfieldbau in Zürich. © Kunsthaus Zürich

Zürich, Schweizerische Eidgenossenschaft (Weltexpress). Wer kennt nicht das „Fountain“ genannte Urinal, das 1917 von einer Einpiß-Mieze zum Kunstwerk erklärt würde? Spätestens, als „das mit ‚R. Mutt‘ signierte Objekt anonym zur Ausstellung der ‚Society of Independent Artists‘ in New York eingesandt wurde, können auch Alltagsgegenstände als sogenannte Readymades zu Kunst erklärt werden“. Wahnsinn, aber wahr, antwortet die einen, während die anderen die Warum-nicht-Frage stellten.

Als übrigens Marcel Duchamp, der 1887 geboren wurde und 1968 starb, „die Autorschaft für sich“ beansprucht habe, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Kunsthaus Zürich vom 14.12.2023, „kursieren aber Gerüchte, dass nicht er, sondern die Dadaistin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927) Schöpferin von ‚Fountain‘ war“. Mein Gott, Duchamp, denn kennt man, aber wer zum Teufel ist Freytag-Lringhoven?

Daß „Barbara Visser … ihre Filminstallation ‚Alreadymade‘ der Suche nach dieser in Vergessenheit geratenen Künstlerin“ gewidmet habe, das wird in der besagten Pressemitteilung nicht verschwiegen und auch nicht, daß sie die Frage „zu Autorschaft, Originalität sowie zum Unterschied zwischen Fakt und Fiktion“ aufwerfe.

Wer mitwerfen möchte und sei es nur mit einem Einwand oder einem Eimer Farbe oder eine Frage aufwerfen, der erscheine vom 9. Februar 2024 bis zum 12 Mai 2024 im Kunsthaus Zürich und schaue Barbara Visser beim Suchen nach Elsa von Freytag-Loringhoven zu.

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