Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark heißt seit 1952 so, davor war als Exer und Berliner Sportpark bekannt. Sein heutiges Aussehen mit der charakteristischen Haupttribüne erhielt er in den Jahren 1986 und 87. Eine wechselvolle Geschichte, was mal endgültig werden soll weiß im Moment niemand. Viktoria Berlin hat, zunächst befristet, das Stadion wiederbelebt.
Am 4. Spieltag leuchtet auch wieder ein Flutlicht. Die vier vorhandenen Masten können dafür nicht mehr genutzt werden, ein einziger transportabler Mast beleuchtete die Szenerie und sorgte für das besondere Feeling eines Fußballspiels, außerhalb des Tageslichts.
Die Erleuchtung kam den Gastgebern allerdings nicht während der 90 + 1 Spielminuten. Sie waren bemüht und es mangelte nicht am nötigen Einsatz. Es reichte nicht. Die Gäste aus der Saalestadt verließen als Sieger den Platz. Der knappe Sieg mit 1:0 geht in Ordnung, ein Unentschieden lag für Viktoria im Bereich des Möglichen. Der Hallenser Trainer Florian Schnorrenberg hatte sein Team gut auf diese Auswärtsaufgabe vorbereitet. Mit einem 4-2-3-1 System, verbunden mit hohem Laufaufwand wurde der Sieg verteidigt. „Wir hatten großen Respekt vor der Aufgabe, haben gesehen was Viktoria bisher geleistet hat, 10 Tore in 3 Spielen. Es war wichtig, möglichst wenig Umschaltsituationen zuzulassen und dabei trotzdem Druck auf den Ball zu machen. Es gelang uns die Führung, die wir bis zum Schluss verteidigen konnten. Da Viktoria viel mit langen Diagonalbällen operierte, mussten wir einen hohen Aufwand betreiben.“
In der 28. Minute hatte der wuchtige Mittelstürmer Terrence Boyd für den einzigen Treffer der Partie gesorgt. Viktoria rannte vergeblich an. Ihre grundlegende Spielidee war entschlüsselt worden, der Überrumpelungseffekt fehlte. Die Videoanalysten in Halle hatten ganze Arbeit geleistet. Es fehlte das letzte Quäntchen Glück und Können vor dem Tor. Viktorias Trainer Benedetto Muzzicato sah das letzte Spieldrittel auch als Lehrgeld für seine Mannschaft. „Wir haben da nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, zum Teil überhastet den Ball in die Box gespielt…“ Viktoria trat im gewohnten 3-4-2-1 System an, wobei Kapitän Christoph Menz wieder in der Innenverteidigung aushelfen musste. Dieses System ist vielleicht nicht unbedingt geeignet, wenn man das Spiel machen muss.
In dieser Liga kann jeder jeden, das mag etwas abgedroschen klingen, zeigt aber auf, wie ausgeglichen das Teilnehmerfeld in der fast untersten Profiliga ist.