In der laufenden Sommersaison: Zehn Prozent mehr Türkei-Urlauber
Trotz der zurückhaltenden Konsumneigung registriert der Reiseveranstalter mit Sitz in Hannover diesen Sommer eine anhaltend große Reisefreude nicht nur bei Niedersachsen. Laut Pressemitteilung verzeichnet das Unternehmen mit einem geringen Umsatzminus von zwei Prozent (per 11. Mai aus dem Trading-Update der TUI Travel PLC) zum Vorjahr ein nahezu stabiles Sommergeschäft. „Vor dem Hintergrund von Sonderfaktoren wie Aschewolke-Flugverbot und Griechenland-Krise können wir mit diesem Trend gut leben“, verkündet Böttcher und hofft auf „ein kleines Plus“.
Auch die Ergebnisse der Marktforscher bestätigen ein hohes Reiseinteresse der Bundesbürger: Derzeit gibt es noch ein Restpotenzial für den Sommer von 13 Millionen Reisen. Im für TUI bedeutenden Segment der Flugreisen beläuft sich das Restpotenzial auf 2,4 Millionen Reisen für den Sommer 2010, so die Prognosen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der hauseigenen TUI Marktforschung. Damit liegen die Reiseabsichten bei Flugreisen zum jetzigen Zeitpunkt um sieben Prozent über dem Vorjahr. Der Fokus liegt dabei auf längeren Flugpauschalreisen von 13 bis 15 Tagen sowie auf Sonnenzielen im westlichen und östlichen Mittelmeer.
Unter den Ländern der Mittelstrecke liegt die Türkei (trotz PKK, Herr Kollege) mit zehn Prozent klar im Plus und ist mittlerweile das drittwichtigste Reiseziel von TUI Deutschland. Zu den Gewinnern gehören auch Ägypten, Kroatien und Israel. Deutliche Rückgänge verzeichnet TUI diesen Sommer hingegen für Italien und Portugal. Spanien hat sich nach schwachem Start wieder gefangen und liegt nur noch drei Prozent hinter dem Vorjahr zurück, wobei Menorca dank erweitertem Flugangebot im Rang nach vorne rutscht.
Nachfrage für Griechenland steigt wieder
Unmittelbar nach den Demonstrationen in Athen und den Streiks ist die Zahl der Neubuchungen für Griechenlandreisen kurzzeitig rückläufig gewesen. Mittlerweile zieht das Geschäft allerdings wieder deutlich an, sicher unterstützt durch Rabatte, die griechische Hoteliers gewähren. „Griechenland ist so günstig wie lange nicht – preisbewusste Urlauber sollten diese Gelegenheit nutzen“, so Böttcher.
Für Deutschland verzeichnet TUI im Bereich Eigenanreise eine stabile Entwicklung. Richtig rund läuft es vor allem im Segment Spezialtouristik. Gesundheitsreisen von TUI Vital und Flusskreuzfahrten werden erfreulich gut angenommen und verzeichnen deutliche Zuwächse. Auch der Bereich Städtereisen liegt erheblich über dem Vorjahresniveau.
Veranstalterreise wird zum Krisengewinner
Eine Renaissance erlebt die Veranstalterreise. Böttcher: „Die Kunden legen angesichts von Krisen wie des Aschewolken-Flugverbots über Europa im April mehr denn je Wert auf Sicherheit.“ So hat diese Reiseform für jeden dritten Deutschen in den vergangenen Wochen an Attraktivität gewonnen, ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid unter 1.005 Deutschen im Auftrag von TUI. Von den Bundesbürgern, die bereits eine Veranstalterreise gebucht hatten, sind sogar 50 Prozent überzeugt, dass diese Reiseform attraktiver geworden ist.
„Die Veranstalterreise wurde zum Gewinner der Krise“, so Böttcher. Sie orientiere sich heutzutage an individuellen Erwartungen unterschiedlicher Zielgruppen und sei immer weniger austauschbares Massenprodukt. Und sie erfülle die Wünsche der Bundesbürger gerade in unsicheren Zeiten passgenau – verlässliche Reisedurchführung, Preissicherheit, feste Ansprechpartner und persönliche Betreuung insbesondere im Krisenfall. Mit der Pauschalreise vergangener Jahre habe die moderne Veranstalterreise nur noch wenig gemeinsam, so Böttcher weiter. Das Potenzial für die organisierte Reise bleibe hoch.
Wintersaison: Fokus Fernreise – Panama und Taiwan neu im Programm
Böttcher rechnet in diesem Jahr mit einer neuen Rekordzahl auf der Fernstrecke: Branchenweit erwartet er 4,8 Millionen deutsche Urlauber in fernen Reisezielen. Daher wird TUI Deutschland das Wachstumsprogramm ab der Wintersaison mit Fokus auf Fernreisen fortsetzen. Das Angebot erhöht sich um zehn Prozent, zugleich startet mit dem Winterprogramm die neue Marke „TUI Fernreisen“.
Die Zahl der exklusiven Hotels steigt weiter deutlich, vor allem auf der Fernstrecke. 43 Hotels sind mittlerweile nur über TUI Deutschland buchbar. Dazu zählt auch das neue Riu Hotel auf Kuba. Bereits rund 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet TUI Deutschland auf der Mittelstrecke nur durch exklusive Produkte. Zu den wichtigsten Neuerungen im Winterprogramm zählen Panama und Taiwan als zwei völlig neue Reiseziele: Buchbar in Panama sind acht Hotels, darunter auch das erste City-Hotel der Marke Riu, sowie drei Rundreisen. In Taiwan, stehen drei Hotels und verschiedene Ausflugsprogramme zur Auswahl. Und nach dem Vorbild der preisgekrönten Schneegarantie gewährt TUI künftig bei ausgewählten Zielen auf der Fernstrecke auch eine Sommergarantie: Wenn die Wetterprognose am gebuchten Urlaubsort sieben Tage vor Anreise eine Durchschnittstemperatur von unter 20 Grad prognostiziert, können TUI Gäste kostenlos umbuchen.
Innovationen bietet TUI auch auf der Mittelstrecke: Bei Reisen ab 60 Tagen bietet Deutschlands führender Reiseveranstalter künftig Heimaturlaub für Winterflüchtige und schenkt Dauergästen einen Rückflug für eine Urlaubspause in der Heimat. Als neues Reiseziel kommt Jordanien hinzu: Das Angebot umfasst zehn Hotels sowie zwei Rund- und zwei Wanderreisen. Im Bereich Städtereisen gilt der Flex-Tarif künftig auch in Amsterdam, Paris und Wien. Die flexiblen Tarife ermöglichen kostenlose Stornierungen und Umbuchungen bis drei Tage vor Anreise. Das Angebot hatte TUI im vergangenen Jahr erfolgreich in Berlin und München eingeführt. Im Wintersportprogramm ist erstmals eine Biathlon-Schnupperwoche im Antholzertal in Italien buchbar.
Ausblick auf den Wachstumgskurs
In der anstehenden Wintersaison 2010/2011 rechnet TUI Deutschland mindestens mit einer Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau. Voraussetzung dafür ist eine stabile Konjunkturentwicklung ohne steigende Erwerbslosigkeit. Zugleich blickt die Branche auf eine schwache Wintersaison zurück, die ganz im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise stand. Der verhaltene Optimismus resultiert vor allem aus dem Expansionsprogramm und dem leistungsstarken Angebot. „Somit sollte unser Umsatz in der nun beginnenden Wintersaison mindestens konstant bleiben und tendenziell eher sogar steigen“, so Böttcher.