Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Wut über die Zensoren im Weltnetz wächst. Der Wille zum Wechseln wächst auch. Wer vorher bei „Whatsapp“ oder „Facebook Messenger“ war, der wechselte schon längst zu „Telegram“.
Weitere Dienste wie „Tango Messenger“, „Hipchat – Chat Built for Teams“, „Slack“, „Viber“, „Line“, „Kakaotalk: Free Calls & Text“, „Hangouts“ und „Skype“. Richtig, „Skype“ war der Messenger-Pionier, der alle wichtigen Vorteile bietet, allerdings so seine Ressource benötigt und teils träge wirke, wie Kenner und Kritiker bemerken. Dennoch ist der Klassiker weit verbreitet und im Wesentlichen einfach zu bedienen. „Skype“, 2003 gegründet und seit 2011 in der Hand der Microsoft Corporation, bietet Dienste wie Bildtelefonie, Videokonferenzen, IP-Telefonie, Instant-Messaging, Dateiübertragung und Screen-Sharing.
„Hangouts“ ist etwas für Googel-Gockel. Der Vorteil für Googelisten liegt auf der Hand: „Hangouts“ ist in andere Google-Dienste einbaubar, beispielsweise in Google Mail und auf Google Plus. Klar, dass man damit Nachrichten schreiben, telefonieren und Video-Chats führen kann.
Der „Telegram Messenger“ sei nach eigenen Angaben ein unabhängiges Non-Profit-Unternehmen, dass 2013 von den Brüdern Nikolai und Pawel Durow gegründet wurde. Ein Vorteil ist, dass Nutzer dieses Dienstes anonym bleiben können, allerdings müssen sie eine Telefonnummer eingeben. Zudem werden die mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesendeten Nachrichten nicht in einer Cloud gespeichert. Telegram speichert dafür alle Nutzerdaten, Chats und Medien auf Server des Unternehmens. Das Unternehmen, die Telegram Messenger LLP, hat ihren Sitz übrigens in London.
Daher ist es für Nutzer nicht mehr nötig, regelmäßige und große Backups anzulegen. Bei jedem neuen Endgerät, also einem neuen Smartphone, werden nach dem Einloggen automatisch alle Chats wieder auf das neue Gerät runtergeladen. Medien lassen sich bei Bedarf jederzeit herunterladen.
Bei der Zahl der Nutzer liegt „Telegram“ längst vor „Snapchat“ und „Twitter“. Die „Telegram“-Machen sind stolz darauf, dass sie eine Cloud-basierte mobile und Desktop-Messaging-App mit Schwerpunkt auf Sicherheit und Geschwindigkeit geschaffen haben, die als state of the art gilt. Deswegen und weil „Twitter“ wie anderes VS-amerikanische Unternehmen sperren und zensieren, überschritt die Zahl der Nutzer von „Telegram“ jetzt die Marke von 500 Millionen.
Derzeit macht allerdings nicht „Telegram“ von sich reden, sondern auch „Signal“, dass erstmals im Sommer 2014 ein Signal sendete. Der „Signal Messenger“ gilt als ein freier, verschlüsselnder Messenger der gemeinnützigen Signal Foundation (deutsch Signal-Stiftung). Im Gegensatz beispielsweise zu „Skype“ ist er für seine Datensparsamkeit bekannt. Er bietet ebenfalls eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und wird von vielen Sicherheitsexperten und Datenschutzorganisationen empfohlen.
Zudem zwitscherte Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk seinen 41,9 Millionen Followern am Donnerstag über „Twitter“ mit: „Use Signal“ (Nutzt Signal). Die meisten waren wohl derart dämlich, dass sie sich mit Aktien von Signal Advance eindeckten. Jedenfalls ging deren Kurs durch die Decke. Der Produzent, den kaum einer kannte, ist nun drei Milliarden Dollar wert. Die Aktie, die vor dem Tweet gerade einmal 60 Cent kostete, schnellte auf 38,70 Dollar hoch. Im Jahresvergleich steht so ein unglaubliches Plus von 64.292,7 Prozent zu Buche. Im Februar 2020 war die Aktie nur acht Cent wert. Im Jahresvergleich ist das dank zweier Wörter eine Steigerung von 64.292,7 Prozent.
Nun, eine Aktie vom Messenger-Dienst „Signal“, dem angeblich unabhängiges Nonprofit-Unternehmen, kann man genau so wenig kaufen die deren Messenger-App. Spenden scheinen hingegen willkommen.