Berlin, Deutschland (Weltexpress). Über Quotienten kann man streiten wie über Siege, Unentschieden und Niederlagen, die auch im Handball eng beieinander liegen können. Kleinigkeiten schon am Anfang entscheiden mitunter über den Ausgang.
Nun, die 1. und 2. Bundesliga der Handballer wurde diese Saison 2019/20 vorzeitig beendet und die Wertung der 54. Saison und also Tabellenplatzierung über eine Quotientenregelung, die da lautet: Pluspunkte dividiert durch die Anzahl der Absolvierten Spiele am Stichtag 12. März 2020 und multipliziert mit 100 und auf eine Stelle nach dem Komma aufgerundet. Die Mehrheit der 36 Handballvereine und -unternehmen war Mitte April 2020 dafür.
Dadurch sind die Berliner Füchse nicht unter den ersten fünf besten Mannschaften, aber die Rhein-Neckar Löwen. Mit anderen Worten:
Die Tabelle
- THW Kiel
- SG Flensburg-Handewitt
- SC Magdeburg
- TSV Hannover-Burgdorf
- Rhein-Neckar Löwen
- Füchse Berlin
Ein Meister
Deutscher Meister ist also die Mannschaft des THW Kiel und spielt wie der Vizemeister aus Flensburg nächste Saison Champions League und also erste Europaliga. Die Mannschaften auf den Plätzen drei, vier und fünf dürfen in der zweiten Europaliga starten.
Keine Absteiger
Dass die HSG Nordhorn-Lingen mit nur zwei Siegen und vier Pluspunkten (keine Unentschieden, 25 Niederlagen) nicht absteigt, das gehört auch zu diesen denkwürdigen Zeiten. Drin bleiben also auch die Mannschaften aus dem Tabellenkeller wie Die Eulen Ludwigshafen, HBW BAlingen-Weilstetten, TSV GWD Minden.
Zwei Aufsteiger
Keine Absteiger aus der ersten Bundesliga, aber zwei Aufsteiger aus der zweiten Bundesliga. Durch den Meister HSC 2000 Coburg und den Vizemeister TUSEM Essen wird die 1. Liga also für die kommende Saison auf 20 Mannschaften aufgestockt.
Weniger ist mehr
Auf breite Zustimmung trifft diese Entscheidung nicht, denn viele Spieler plagen sich mit Überforderungen und Überlastungen. Nicht eine Mehr an Spielen wäre klug, sondern ein Weniger. Für die besten Handballer der BRD steht im kommenden Januar zudem die Weltmeisterschaft in Ägypten an. Alle vier oder fünf Jahre ein großes Welthandball-Turnier, das sollte reichen und wäre richtig.
Richtung und Rat
Wieder einmal entwickelt sich der Handball nicht in die richtige Richtung. Viel zu viele Mannschaften in einer Liga, viel zu viele Spiele, viel zu viele Verletzungen und nun auch noch ein Virus.
Ein „Taskforce“ genannter Rat mit Wichtigen aus dem Handball-Staat BRD sucht nun nach weiteren (Not-)Lösungen für die nahe Zukunft. Dabei geht es um „Weniger ist mehr“, sondern um eine baldige Rückkehr in den Spielbetrieb mit oder ohne Zuschauern, den Handball-Pokal der BRD, um Hygienebestimmungen, das viele Reisen, das persönliche Training von Spielern und das Mannschaftstraining und so weiter und so fort.