Beim Einsteigen fühle ich das erste und einzige Mal an diesem Tag mein Herz in die Hose rutschen. Es ist nur ein kleiner Hopser notwendig um auf das Boot zu gelangen, aber ich trage etwas klobige Schuhe, weil da wo ich wohne schon der Winter droht. Alles schaukelt sachte und scheinbar harmlos, aber ich sehe mich ganz kurz vor meinem inneren Auge schon eine Bruchlandung absolvieren und samt meiner Kamera im Hafenbecken landen. Weil ich zögere sind nun alle Augen auf mich gerichtet, ach herrjemine.
Egal, Augen zu und durch, Eleganz sieht zwar anders aus aber tatsächlich gelingt mir der 40-Zentimeter-Sprung ohne allzu große Schäden zu verursachen.
Geschafft. An Deck fällt dem Reisenden eigentlich gar nicht auf, dass er sich auf einem Katamaran befindet. Alles wirkt funktional, praktisch und flößt mir das Gefühl ein, das ab jetzt eigentlich nicht mehr viel schief gehen kann. Dazu trägt auch die lässige Autorität unseres Skippers bei, der als eine Mischung aus Alain Delon und Vincent Cassel Derbheit und Eleganz auf das Vortrefflichste verbindet. Später wird er cool und freihändig trotz erheblichem Seegang mit den anwesenden Damen flirten, jetzt sitzt er erstmal, Kippe im Mundwinkel, am Steuer und erklärt wortreich die Vorzüge seines Bootes.
Wir fahren mit ihm aus dem Hafen hinaus und es ist überraschend, über wieviel Kraft die äußerlich sehr ruhig wirkende See verfügt. Wasser hat bekanntlich keine Balken, aber obwohl wir uns nun bereits auf dem offenen Meer befinden nimmt das zweirümpfige Boot die ankommenden Wellen mit stoischer Ruhe.
Die Sunsail 384 bietet, laut Hersteller und von mir an Bord kontemplativ nachempfunden, großartige Segeleigenschaften. Die breiten Rümpfe verbessern die Tragfähigkeit mit optimalen Gleitwerten. Zur weiteren Ausrüstung gehören ein erstklassiges Ankersystem mit elektrischer Ankerwinsch, ein praktischer Davit für das Dinghy mit elektrischer Winsch und zwei 29 PS starke Dieselmotoren, mit denen sich leicht manövrieren lässt. Die Schoten sind für eine leichte Bedienbarkeit zum Steuerstand zurückgeführt und ein Hard-Top Bimini schützt das Cockpit. Das abgestufte Heck macht das an Bord Gehen vom Dock oder Dinghy zu einem Kinderspiel. Die weitreichende Ausrüstung inklusive der Solaranlagen für die Batterien ergänzen den konsequent auf Funktionalität und Komfort konstruierten Katamaran.
Aus der Werft von Robertson und Caine stammend, gehört die Yacht der neuen Generation von Segelkatamaranen an, die Komfort, Performance, Funktionalität und ein enormes Platzangebot bieten. Dieses brandneue Design ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit zwischen
Sunsail, Robertson and Caine und Morrelli & Melvin, die zu den Top Designer in der Yachtindustrie gehören. Gebaut wird das Schiff zu gleichen teilen in China und Südafrika, eingesetzt, das heißt für die Charter verfügbar gemacht, werden sie von „Sunsail“ an den verschiedensten Orten rund um den Globus, von Kroatien bis zu den Bahamas.
Meine Körperlänge von 1,93m ist an Bord überraschenderweise nicht das erwartete Problem. Im geräumigen Salon mit einer durchgehenden Stehhöhe von 2,00m befindet sich eine großzügige Sitzecke. Die nach achtern ausgerichtete Pantry verfügt über ein Fenster zum Cockpit Bereich – optimal um Essen oder die Getränke durchzureichen.
Zusätzlich bieten die großen senkrechten Fenster nach vorne optimalen Licht- und Regenschutz. Die Segelyacht verfügt über vier Doppelkabinen und zwei Einzelkojen in den Vorderrümpfen, die sich optimal für Kinder oder als zusätzlichen Stauraum eignen, sowie zwei große Nasszellen mit abgetrennter Dusche. In den Kabinen gibt es genügend Stauraum, sogar unter den Kojen. Klimaanlage für Landanschluss ist standardmäßig in der Karibik, auf den Seychellen und in Thailand installiert.
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann sogar zu einem, relativ gesehen, kleinen Preis Eigner der „Sunsail 384“ werden. Mit dem „Sunsail Yachteigner Programm“ besitzt der Kunde dann nicht nur eine Traumyacht unter wirtschaftlich hervorragenden Bedingungen, sondern nimmt an einem Programm teil, das weltweit einmalig ist.
Man bezahlt den vollen Kaufpreis der Yacht und erhält während der Vertragslaufszeit feste monatliche Einnahmen von Sunsail. Abhängig vom Standort der Yacht, können diese bis zu 9% betragen.
Oder, 2. Einmalige Zahlung: Man bezahlt einen deutlich geringeren Preis für die Yacht, erhält allerdings auch keine Einnahmen. Dieses Programm ist nur für Griechenland, Kroatien und Thailand verfügbar.
Wem das alles zu viel oder zu bindend ist, kann das Boot aber auch einfach in der Karibik, in Südostasien oder im Mittelmeer mieten und das zu gar nicht so teuren Konditionen wie man denken könnte. Wenn zwei Familien oder Paare sich die Kosten teilen, kostet das ganze auch nicht viel mehr, als wenn man sich irgendwo eine Finca nimmt.