Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Zwar seien „Opel-Mitarbeiter … zwei weitere Jahre vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt“, aber dann werde es laut „Wirtschaftswoche „(13.1.2020) „einen neuen Stellenabbau im niedrigen vierstelligen Bereich geben“.
Annina Reimann behauptet dies unter der an den Haaren herbeigezogenen Überschrift „Opel – Mitarbeiter weiterhin vor Kündigungen geschützt“ und weiter, dass zum Zwecke des Stellenabbaus „das Freiwilligenprogramm Pace erneut geöffnet“ werde. Was bei dem Manöver „halb zog es ihn, halb fiel er hin“ freiwillig sein soll, das weiß wohl nur Reimann, die schreibt: „Mitarbeiter können Opel dann zum Beispiel über Abfindungen oder Altersteilzeit freiwillig verlassen. Angepeilt wird ein weiterer Stellenabbau an deutschen Standorten im niedrigen vierstelligen Bereich. Der Abbau ist nicht auf bestimmte Bereiche beschränkt – allerdings gibt es etwa im Werkzeug- und Prototypenbau Überkapazitäten. Opel wollte das nicht kommentieren.
Darüber hinaus wurde vereinbart, dass der Astra Sports Tourer ebenfalls im Werk Rüsselsheim gebaut werden soll. Dies sichere die Zukunft des Werkes und den Betrieb in zwei Schichten, sagte ein Insider.“ Richtig wäre also die Überschrift Arbeitsplatzabbau bei der Opel Automobile GmbH, denn die Eigentümer an den Produktionsmitteln, die nicht 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche laufen, sondern weit weniger, wollen Profite auch bei Überproduktionskrisen sehen, deswegen müssen – salopp formuliert – Lohnarbeiter ihren Hut nehmen.
Die Opel Automobile GmbH mit Werken in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach gehört seit August 2017 zum Konzern Group PSA Société Anonyme. Bei PSA und deren Tochter Opel herrschen immer wieder zyklisch auftretende Überproduktionskrisen.
Dazu wird in der „Tagesschau“ (14.1.2020) der ARD unter dem Titel „Deutsche Standorte – Opel kann weitere Stellen streichen“ mitgeteilt, dass Opel zu viele Ingenieure hätte. Man könnte auch behaupten, dass PSA zu viele Ingenieure hätte. Falsch wäre das nicht und richtig ist auch, dass die bei Opel offenbar besser sind, wovon man aber in Rueil-Malmaison, wo die PSA Group ihren Hauptsitz hat, nichts wissen will. Dort sitzt das Hemd halt näher als der Rock, aber das war bei der Übernahme schon klar.
Nun sollen laut „Tagesschau“ die angeblich mit der Gewerkschaft IG Metall „vereinbarten 2100 Jobs bis Ende 2021“ abgebaut werden und dann noch einmal „2000 Stellen in seinen deutschen Werken“. Dabei könnte „der Standort Rüsselsheim, an dem rund 70 Prozent der deutschen Opelaner beschäftigt sind“, … überproportional getroffen werden“. Um das Werk dort besser auszulasten, solle dort „ab 2021 das Massenmodell Astra in allen Varianten“ gefertigt werden, „was den Zweischichtbetrieb am Standort langfristig sichern würde“.
Wann die Opel Automobile GmbH dann wieder „Mitarbeiter vor Kündigungen schützt“ und also die anderen, die gegangen werden sollen, gewarnt werden müssen, das steht in den Geschäftsbüchern und dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Denn der Mark ist relativ anarchistisch und auf diesen werfen Konkurrenten, auch neue Konkurrenten Wagen ohne Ende. Im Vergleich zur kaufkräftigen Nachfrage ist das Angebot – Sie ahnen es – zu hoch, viel zu hoch. Und wenn das gemeine Volk immer weniger vom Profit abbekommt, der Lohn real nicht wächst, sondern weniger wird, dann wird die Mittelschicht kleiner und immer weniger werden Klein- und Mittelklassewagen kaufen. Doch genau das können die Opelianer gut und zwar besser als PSA mit den Marken Peugeot und Citroën.