Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Krieg in und um Tripolitanien wird in Tripolis entschieden. Dort scheinen die Kämpfe heftiger zu werden.
Doch wer behauptet, dass in „Libyen … Kämpfe zwischen den Truppen des im Osten des Landes herrschenden Generals Chalifa Haftar und der Regierung immer heftiger“ werden würden, der lügt. Das Geschreibsel von einem libyschen Staat in der „Bild“-Zeitung (17.4.2019) ist Humbuk. Haftar ist kein Herrscher, er ist ein alter General, der sein Handwerk, aus Erfahrungen und Erkenntnissen klug geworden, beherrscht. Ob man ihn Feldwebel oder Feldmarschall nennt, das spielt bei seiner Kriegskunst keine Rolle. Er weiß vor allem auch darum, dass Libyen ein künstlicher und von Kolonialherren in Übersee geschaffener Staat war, der 2011 zerstört wurde. Der Staat wurde nicht von Bürgern in einem Bürgerkrieg zerstört, sondern von Stämmen, von den Milizen der Stammesführer, vor allem von denen, die auf Öl und Gas oder am Telefon der CIA saßen – wie Haftar.
Sie waren nützliche Idioten der Staaten der Einzelkapital, die große Spieler um Öl und Gas sind, allen voran also die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA), die die Ölkriege anführen, an denen sich aber Vasallen beteiligen oder freikaufen müssen.
Bis zum Angriff der VSA samt Gefolge hielt den Staat der Stämme nur einer zusammen: Muammar al-Gaddafi und zwar als Oberbefehlshaber und Revolutionsführer. Haftar war einst sein Mann, fiel aber früh in Ungnade.
Der Möchtegern-Präsident Sarradsch, der gerne groß wäre wie Gaddafi, ist nichts hingegen weder ein Mann, der die Kriegskunst beherrscht noch die Kunst der Staatsführung. Er ist nichts weiter als der Bürgermeister von Tripolis, dem die Felle wegschwimmen. Dessen „Armee“ und Milizen werden vom Boden und aus der Luft von der LNA angegriffen wird.
Die „Bild“ berichtet heute von einem „Raketen-Angriff“. In „Bluewin“ (17.4.2019) wird über die Angriffe wie folgt informiert: „Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichtet hätten, erschütterten mindestens sieben heftige Explosionen das Stadtzentrum von Tripolis. Aus dem Stadtteil Abu Slim im Süden der Hauptstadt seien nach Angaben von Augenzeugen dichte Rauchwolken aufgestiegen. Es sei das erste Mal gewesen, dass das Stadtzentrum von Tripolis von den Gefechten betroffen war… Bei den heftigen Gefechten um Tripolis seien nach Uno-Angaben bereits mehr als 170 Menschen getötet und mehr als 750 weitere verletzt worden.“
In der „Westfälische Rundschau“ (17.4.2019) heißt es: „Einwohner in der libyschen Hauptstadt berichteten, der Geschützdonner sei intensiver als in den vergangenen Nächten gewesen.“ Die Information mit dem Geschützdonner mag stimmen, die Behauptung, Tripolis sei die „libysche Hauptstadt“ ist eine glatte Lüge.
Die einen wie die anderen drängen auch keine „oftmals rein kriminellen Motiven“, sondern sie drängen zu Gold und Geld, dass mit Öl und Gas gemacht wird. Wer die Öl- und Gasfelder sowie die Pipelines kontrolliert, der kontrolliert Land und Leute.