Berlin, Deutschland (Weltexpress). Tief durchatmen. Ein kaum noch für möglich gehaltenes Sechs-Punkte-Wochenende ist geschafft. Die Berliner Eisbären gewannen nach Wochen voller Pleiten, Pech und Pannen auswärts in Schwenningen und zuhause gegen Krefeld. Mit dem schmeichelhaften 6:3-Sieg der Eisbären gegen Pinguine vom Niederrhein wurde der ärgste Verfolger auf Abstand gehalten.
Mit 54 Punkten nach 47 Spielen hängen die Pinguine auf dem undankbaren elften Platz der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Die Wild Wings aus Schwenningen halten als 14. und Tabellenletzter die Rote Laterne hoch. Abstieg unmöglich in dieser Geschäftsleuteliga.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis gewannen die Berliner vor 3.767 Zuschauern übrigens 5:3. Die Tore erzielten Colin Smith, Sean Backman, Jamie MacQueen, Jens Baxmann und Louis-Marc Aubry. Am Rande des Schwarzwaldes und nah am Neckar war bereits Austin Ortega, der für den Rest der Saison verpflichtete Stürmer im Trikot des Rekordmeisters der DEL, dabei. An der Vorbreitung zweier Treffer war der Neue beteiligt.
Gegen Krefeld traf er sogar doppelt (14. und 60. ins leere Tor). Zum Erfolg steuerte Stürmer Jamie MacQueen, auf den sich die Berliner in dieser Saison mehr oder weniger verlassen können, ebenfalls zwei Tore bei (32./54.). Der wieder genesene Verteidiger Florian Kettemer (47.) traf und mit Marcel Noebels ein weiterer Stürmer (56.), der in dieser Saison jedoch keinen Schritt nach vorne sondern sich bisher schwer tat.
Jetzt haben die Eisbären also auch noch einen Vogel
Das traf gegen die Pinguine auf viele Eisbären zu, denn der Gast ging dreifach in Führung (1:0, 2:1 und 3:2). Doch umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Pichaczek, vor allem Fehlentscheidungen in der 54. Minute, die als eine der Schlüsselszenen der Begegnung wurde, als mit Kirill Kabanov und Garrett Noonan gleich zwei Krefelder auf die Strafbank geschickte wurden, brachten die Wende für die Berliner. Die Schiedsrichter fielen unter anderem auf eine Schwalbe von Ortega rein, der falsch spielte. Seine Schaueinlage erinnerte aufs Übelste an die Schwalben von Arturo Vidal.
Beim Fünf-gegen-drei-Spiel fiel folglich ein Tor. Die Krefelder hatten Pech, weil Tim Miller den Schuss des Berliner Kettemer von der blauen Linie unhaltbar für den trotz der sechs Tore alles andere als schlechten Dimitri Pätzold abfälschte. Durch Schwalben und schlechte Schiedsrichter wurden die Krefelder um Punkte gebracht, während die Berliner dank ihres Schwalbenkönigs aufatmen können. Ob die Berliner mit Lug und Betrug in den Hoffnungslauf zu den Playoff-Spielen einziehen, wird ihnen am Ende egal sein. Nach dem Sechs-Punkte-Wochenende gegen die Resterampe der DEL können sie aufatmen.