Gleich geht`s los: Direktberichterstattung von der zweiten Halloween Nacht im Heide Park Soltau!

Piraten!

14:00 Uhr – Für unsere Tochter Lena blättern wir also 4 Silberlinge hin, denn – richtig – sie ist vier Jahre alt, auch wenn sie an der Kasse beteuert, bald Fünf zu werden. Für alle Schnäppchenjäger wartet zudem an diesem wie auch am vergangenen und den beiden kommenden Samstagen im Oktober an fast allen Ecken im Erlebnis- und Abenteuerpark kantige Kürbisse und jede Menge Spuk, Spuk, Spuk.

15:20 Uhr – „Gruselianer aller Länder: Vereinigt Euch im Heide Park“, rufen wir und schrecken nicht davor zurück, uns unsere Gesichter bemalen zu lassen. Bis 20 Uhr melden wir uns in dieser Direktberichterstattung von der zweiten Halloween Nacht im Heide Park Soltau mehrfach wieder: Live und in Farbe.

16:10 Uhr – Die Türen knarren, ein Schrank voller Schrecken, eine gespenstische Fratze hinter einem Vorhang. Wir sind im Piratenpalast Port Royal. Wer geil auf Gänsehaut ist, der gönne sich mehr als nur einen Blick in die "Grusel-Kajüten". Dort, also im Hotel Port Royal, kann man nämlich schlafen und geruhsam die Nacht verbringen, um zum Luna Park zu schweben (oder so). Eine Übernachtung in der Seeräuberkajüte mit dollem Dinner am Abend und vollem Frühstücksbuffet am nächsten Morgen kostet für den ersten Seeräuber 159 Euro, für jeden weiteren Seeräuber ab 111 Euro. Und zwei tolle Tage Heide Park sind auch dabei.

17:05 Uhr – Beim Schlendern durch den immer düsterer werdenden Park passieren merkwürdige Dinge. Der Colossos, die gigantischte aller adrenalinhaltigen Attraktionen ist eine Holzachterbahn, die 2001 erbaut wurde. Diese weltweit größte Holzachterbahn zeigt sich von seiner dunklen Seite. Für uns ist das alles eine fulminante Mischung aus Gruselspaß und Familienfreude. Die Kleinste unter uns bleibt allerdings draußen. Das ist auch in Ordnung, weil sie Gesichter in Kürbisse schnitzen darf! An Kinderbetreuung ist gedacht, wenn die Großen wieder Kinder werden.

18.00 Uhr – Sachte schleicht sich die Dunkelheit durch die Bäume und nebliger Wind umspielt die knarrenden, schweren Äste. So langsam wird es wirklich gruselig, nicht nur für unsere kleine Tochter. Die geben wir beim Halloween-Basteln am Hexenspielplatz ab, was sie auch begeistert mit macht. Denn wir Erwachsenen stellen uns jetzt einer Prüfung, die nichts für schwache Nerven ist. Wir betreten das Sanatorium Bergfrieden, ein grausamer Ort, der laut derer, die dieses Haus schon besucht haben einen fürchterlichen Gruselfaktor hat. Nur für Fortgeschrittene und erst ab 16.

18.15 Uhr – Jetzt ist es dunkel. Umrisse von Personen sind zu erahnen. Ihren dunklen Augen fehlt der Ausdruck. Oder ist es nur der starre Blick der irritiert? Unmöglich herauszufinden was in ihren irren Köpfen vorgeht und zu wenig Zeit um darüber nachzudenken. Kalt, grausam, aber fantastisch inszeniert. Irgendetwas schreit "Raus!" in mir. Ich muss rennen um hier rauszukommen. Einfach nur davonrennen.

18.17 Uhr – Gerade blitzt es noch und wir erhaschen den Blick auf zwei Leichen, die von der Decke hängen. Ihre Gesichter sind blass und blutig. Es werden Selbstmörder sein, die sich in die Geborgenheit des Todes gerettet haben. Lauwarmes Blut tropft auf uns herunter und wir rennen weiter, ohne zu wissen wohin. Eine Tür knallt hinter uns zu. Dunkelheit.Blitze.Dunkelheit. Es ist niemand da, doch ich spüre sie auf mich zukommen.

Ich schließe die Augen und schreie…

18.30 Uhr Wir schließen unsere kleine Tochter wieder in die Arme. Nervlich am Ende. Listig fragt sie uns: "Na, wie war’s? Und warum seid Ihr so weiß im Gesicht?" An illuminierten Fahrgeschäften stolpern wir etwas willenlos geworden durch die Dunkelheit.

19.00 Uhr – Gruseln macht nicht nur Laune sondern auch Hunger. Also entern wir angeschlagen das "Brauhaus" und lassen uns erschöpft auf die zünftigen Möbel fallen. Was gibt’s denn hier alles so? Wir lesen auf der Karte, was der Küchenchef für uns vorbereitet hat: Fein geräucherter Fjordlachs mit einer Ofenkartoffel und würziger Schnittlauchcreme, Gebratener Leberkäse und Bratkartoffeln, Steaks nach Art des Hauses mit Pommes und für die kleinen Gäste knusprig gebratene Hähnchenkeule oder doch lieber lecker Nudeln?
Die gemütliche Atmosphäre und der freundliche Service laden zum Verweilen ein. Darf’s noch ein frisch gezapftes Pils sein? Aber gerne, junge Frau…

20.00 Uhr – Ein turbulenter und unvergesslicher Tag geht zu Ende. Erschöpft klettern wir in unser Auto und lassen das Erlebte Revue passieren. Unsere kleine Lena plappert erst noch fünf Minuten, dann ist sie schon eingeschlafen. Gut, dass es im Heidepark für jedes Alter das richtige Gruselmaß gibt.

21.45 Uhr – Wieder zu Hause. War da nicht ein Geräusch? Schatz, geh Du nachsehen, ich schlafe schon. Jedenfalls tue ich so….

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