Kitzbühel, Österreich (Weltexpress). So was hat man lange nicht gesehen. Thomas Dreßen besiegt beim Ski-Weltcup heute die Streif. Nach 39 Jahren siegt wieder ein Skirennläufer aus der Bundesrepublik Deutschland beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel.
Für viele Fans und Fachleute des kontrollierten Sturzes mit zwei Brettern auf Eis und Schnee ist die Streif die Piste aller Pisten und das Hahnenkammrennen das wichtigsten im alpinen Ski-Zirkus, sogar wichtiger als eine Weltmeisterschaft. Die Streif ist legendär und das Spektakel in Tirol eine Wucht wie die gefährliche Schussfahrt nach nicht weniger faszinierenden wie fürchterlichen Abschnitten der Strecke vorher wie Mausefalle mit einem Gefälle von 85 Prozent, Karussell und Traverse.
Der erste Sieger des Hahnenkammrennens war Ferdl Friedensbacher mit einer Zeit von 4:32,2 Minuten und auf der berühmten „Streif“ Thaddeus Schwabl. Roland Colombin aus der Schweiz und Franz Klammer aus Österreich waren mit je 21 Jahren die Jüngsten. Thomas Dreßen (24) löste nach 39 Jahren Sepp Ferstl ab, der zuletzt 1978 das schwierigste Abfahrtsrennen der Welt gewann.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) ist der Sieg von Dreßen zudem der erste Abfahrssieg seit 2004. Die Freude über diese Sensation ist also umso größer. Andreas Sander fuhr stark und kam nach einem Fahrfehler „nur“ auf den sechsten Platz. Dennoch war das die beste Platzierung seiner DSV-Karriere. Ferstls Sohn Josef erreichte den 20. Platz. Manuel Schmid wurde 37. im Ziel.
Beat Feuz aus der Schweizer Eidgenossenschaft (+0,20 Sek.) und Hannes Reichelt aus der Republik Österreich (+0,41) folgten Dreßen aufs Podium.
Das Publikum erscheint wie immer zu Zehntausenden und also zahlreich in der Gamsstadt, darunter über 700 Medien-Vertreter aus mehr als 30 Staaten, und reicht beinahe an die 100.000-Marke aus dem Rekordjahr 1999 ran.