Höhepunkte werden ein Bach-Marathon am 28. November, ein Festival mit französischer Musik und französischen Musikern im Februar sowie eine Hommage an Yehudi Menuhin zu seinem 100. Geburtstag am 22. April 2016 sein. Menuhins Schüler Daniel Hope wird mit dem Konzerthausorchester das Violinkonzert von Edgar Elgar spielen, das Menuhin besonders liebte. Preisträger des Menuhin-Wettbewerbs werden die Violinkonzerte von Bach, Beethoven und Brahms interpretieren, die der Geiger 1929 mit 12 Jahren an einem einzigen Abend unter der Leitung von Bruno Walter in der Berliner Philharmonie gespielt hat. Eine Neuheit als Artist in Residence ist ein Countertenor: der Franzose Philippe Jarousky, der unter anderem gemeinsam mit Anna Prohaska konzertieren wird.
Besonderen Reiz für die Konzertbesucher werden wieder die öffentlichen Proben und die Mittendrin-Konzerte mit Iván Fischer haben. Im Mitsingkonzert bei Bachs Weihnachtsoratorium werden die Wände wackeln. Sehr populär sind auch Programme (im Neusprech Formate) wie 2xHören, wo Musiker eine Komposition spielen, dann erklären und ein zweites Mal spielen. Eine neue Konzertreihe, Klazzik, soll die Grenzen zwischen E- und U-Musik, zwischen Klassik, Jazz, Pop und Weltmusik »austesten«. Fischer sieht hier sowieso die Grenzen fließend. Das Vergnügen an der Musik soll des Analytische überwiegen.
Nordmann ist stolz auf 13 900 Stammhörer und 18 000 junge Besucher im Jahre 2014. In 16 Kiezkonzerten rückte das Orchester dem Berliner Publikum näher. In seiner Tendenz ist das Konzerthausprogramm ein Gegenentwurf zu dem elitären Konzept der Berliner Philharmoniker, die ebenfalls viel mit Berliner Kindern arbeiten, aber in ihren Ansätzen weniger zur Berliner proletarischen Bevölkerung und mehr zur heilen Welt der Millionärsoase Baden-Baden neigen.