Doch im Hintergrund ertönt „nur“ die Stimme von Has Korte, der – warum mit eigenen Worten wiedergeben, was andere bereits auf den Punkt gebracht haben – „die Bösartigkeit und die Feigheit des Protagonisten so überzeugend“ konturieren würde, wie der Hörverlag mitteilt, „dass es eine schauerliche Freude ist, ihm zuzuhören.
Korte, der bereits den Mephisto in Faust und den Peachum in der Dreigroschenoper und sowieso in vielen Stücken auf mehreren Bühnen spielte, drunter die Münchner Kammerspiele, das Bayerische Staatstheater und das Thalia Theater in Hamburg, dürfte der Masse der Untertanen aus Filmen beim Gucken auf Glotzen bekannt sein. Der 1929 in Bochum geborene Korte kann nicht nur Mimik und Gestik, er kann auch sprechen. Als Synchronsprecher war er tätig als Sprecher in Hörspielen und Dutzenden Hörfunkproduktionen. Hörbücher wie Der Vorleser von Bernhard Schlink, Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt oder Das Parfüm von Patrick Süskind sind nur einige von vielen Werken, für die er mehr als nur seine Stimme gab.
Seit Ende Juli 2014 ist im Hörverlag der Titel „Der Untertan“ von Heinrich Mannlieferbar. Die Geschichte über den Fabrikantensohn Diederich Heßling, der zum begeisterten Burschenschaflter wird, sich vorm Militär drückt, ein Mädchen schwängert, eine Andere heiratet und sich nach und nach zum wichtigsten Bürger der Kleinstadt Netzig hocharbeitet wurde gelesen von Hans Korte. Und zwar so, das einem der obrigkeitshörige Drückeberger, kaisertreue Stammtisch-Agitator und intriganter Feigling widerwärtig wird. Kurz: Korte gibt eine großartige Stimme für einen ganz großen Roman.
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Heinrich Mann, Der Untertan, Vollständige Lesung, Sprecher: Hans Korte, Buchvorlage: S. Fischer Verlag, Produktion: Norddeutscher Rundfunk 1989, 13 CD, Laufzeit: 16 Stunden und elf Minuten, ISBN: 978-3-8445-1166-6, Preis: 34,99 EUR, 48,90 sFr (UVP)