Cheftrainer Bernd Schröder spricht: An alle, denen das Wohl unseres Vereins am Herzen liegt

Das Foto symbolisiert Niederlage - Protogonistin Julia Simic liegt enttäuscht auf dem Rasen der Volkswagen Arena. © Foto: Thao Ho, Energo East Sport AG, Schweiz

Die Regularien der UEFA betonen, dass der Fußball immer an ersterStelle stehen und uns in unserem Handeln leiten soll. Der Fußball ist zunächst ein Spiel und kein Produkt, ist zunächst ein Sport und kein Markt, ist zunächst Spektakel und kein Geschäft.

Die UEFA steht ebenso wie Turbine Potsdam und sein Cheftrainer Bernd Schröder dafür, dass auch neben dem Spielfeld Fairplay herrschen sollte. „Finanzielles Fairplay bedeutet, dass die Klubs transparent und verantwortungsvoll arbeiten, um den sportlichen Wettbewerb und sich selbst zu schützen. Finanzielles Fairplay bedeutet, dass die Klubs in keine Schuldenspirale geraten, um mit ihren Rivalen zu konkurrieren. Dieses Ziel wird erreicht, wenn die Klubs mit ihren eigenen Mitteln bestehen können, das heißt mit den Ressourcen, die sie generieren."

Sympathieträger einer Region und seiner einfachen Menschen
 
Wenn Schröder sagt: „Wir sind gewissermaßen zu einem "Kulturgut“ des Landes und der Stadt Potsdam geworden, mit einem enorm gewachsenen Bekanntheitsgrad, zu einem Sympathieträger, der einen hohen Leistungsanspruch demonstriert und ihm mit einem hohen Niveau auch entsprechen will“, dann spricht das für sich. Es zeugt auch von einem weiten Kulturbegriff. Es gibt nicht hier Kultur und da Sport, sondern Fußball ist durchaus auch eine Kulturform. Es geht doch immer auch um Ästhetisches, um Kreatives, um Spielerisches, um Kommunikation, um Anerkennungskultur.
 
Anerkennungskultur unterstützt das Selbstwertgefühl einer ganzen Region.

Der Weg, den Potsdam geht, ist langfristiger und generiert ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, direkt für den Verein und der immateriellen Stärkung der Region um Potsdam. Turbine Potsdam ist der Frauenfußballverein mit Vorbildfunktion für ganz Europa. Der Erfolg ist aufgebaut auf ein brillantes eigenes Ausbildungssystem junger Spielerinnen in Ergänzung durch meist europäische Spitzenklasse-Zugänge. Der andauernde Erfolg der Mannschaft belebt gleichzeitig den Leistungsstandard neuer junger Spielerinnen. Es ist ein beinahe perfektes System wie sich der Club in sich weiterentwickelt. Wie schon oftmals in der Vergangenheit steht Turbine Potsdam vor einer personellen Zäsur, da mindestens zwei wichtige Spielerinnen den Verein und den schon relativ knappen Kader verlassen werden

Diese Woche ergriff Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder auf der Homepage seines Vereines selbst das Wort, nachdem in der Meisterschaft nach einem 2:2 Unentschieden gegen den Aufsteiger und aktuellen  Abstiegskandidaten BV Cloppenburg eine Erringung des Meistertitels in aller Ferne gerückt ist.

An alle, denen das Wohl unseres Vereins am Herzen liegt

Es sind noch zwei Spieltage, dann ist die Saison 2013/14 in der 1. Frauen-Bundesliga Vergangenheit. Die durchaus vielversprechende Ausgangsposition sowohl in der Champions League als auch in der Meisterschaft haben wir verspielt.

Die Ursachen sind vielschichtig, vor allem die teilweise unglücklichen Verletzungen in den Schlüsselspielen und nicht zuletzt die Rote Karte für Genoveva Anonma in Wolfsburg haben uns zurückgeworfen.

Wir alle wissen, dass man Siege nicht bestellen kann, schließlich geht es auch darum, unseren Gegnern für deren Leistungen den notwendigen Respekt zu zollen.
Seit 14 Jahren ist unsere Mannschaft stets auf dem Podium der ersten Drei zu finden, das ist auch immer unser Anspruch, leicht ist das nie.

Auch in den letzten Monaten haben wir sehr hart gearbeitet, immer mit einer hohen Zielstellung. Zum Ende der Saison besteht mehr denn je Anlass, all denen zu danken, die stets ungebrochen mit Herz und Leidenschaft den Weg unserer Mannschaft begleiten.

Die Grundphilosophie unseres Vereins, möglichst viele junge Talente aus den eigenen Reihen in das Team der 1. Bundesliga zu integrieren, hat in den letzten Jahren mangels geeigneter Spielerinnen leider nicht funktioniert. Nach zweijähriger zielgerichteter Arbeit mit unserem mit U16- und U19-Nationalspielerinnen besetzten Perspektivteam stehen nun einige dieser vielversprechenden Talente vor dem Sprung in den Kader unserer 1. Bundesliga-Mannschaft. Darauf freuen wir uns schon sehr.

Mit dem Abgang einiger ausländischer Spielerinnen gilt es für die Saison 2014/15 entstandene spezielle Positionen neu zu besetzen. Wenn es uns gelingt, noch zwei Leistungsträgerinnen zu verpflichten, können wir uns auch weiterhin höheren Zielen stellen.

Wir sehen dies in der Tradition unseres Vereins und als Verpflichtung gegenüber allen Menschen, die stets an unserer Seite stehen.

Bernd Schröder
Cheftrainer

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