Sieben Modelle hat Mini bis heute aufgelegt und produziert davon fünf im Mutterland Großbritannien. In Österreich, bei Magna in Graz, werden der Mini Countryman und nun auch der neue Mini Paceman, die Coupé-Version des viertürigen Countryman, gebaut. Die benennt BMW „Sports Activity Vehicle“ (SAV) – das ist die Kreuzung zwischen einem SUV und einem Coupé. Ein stylischer Geländewagen also mit den praktischen Nachteilen eines Coupés, mit weniger Nutz- als Verkehrsfläche.
Bleibt die Frage, aus welcher Ecke die Käufer dafür kommen. Mini-Marketingchef Harald Krüger glaubt, die Gruppe ausgemacht zu haben: Es sind Kunden, die gern höher sitzen, viel Platz haben und dabei ein schnittiges Auto mit coupéhafter Dachlinie fahren wollen. Im Revier zwischen Nissen Juke und Range Rover Evoque geht der Paceman auf Kundenfang – an junge, dynamische Paare und Großstadtsingles wird gedacht.
Die Front des Fahrzeugs entspricht dem Countryman mit großen runden Kulleraugen und einem großen Lufteinlass. Ab der B-Säule wird es eigenständig mit deutlich tiefer gezogenem Dach und natürlich zwei Türen weniger. Der Paceman ist so lang (4,11 Meter) und so breit (1,79 Meter) wie der Countryman, an Höhe misst er mit 1,52 Metern vier Zentimeter weniger als der Viertürer. Ein serienmäßiger Spoiler verlängert das farbig abgesetzte Dach, das Heck wird von quer angeordneten Rückleuchten dominiert, die die Breite des Fahrzeugs betonen.
Und dieser Dreitürer ist ausschließlich als Viersitzer mit Einzelsitzen zu haben. In denen fühlt man sich bequem und sicher aufgehoben. Das Platzangebot ist nicht nur in der ersten Reihe, sondern auch im Fond ordentlich groß bemessen. Der Gepäckraum fasst immerhin 330 Liter – durch Umklappen der beiden Rücksitzlehnen kommt man auf 1380 Liter.
Der Paceman ist mit Zweirad- oder Allradantrieb zu haben – zu Preisen ab 23 800 Euro. Der preiswerteste Allradler kostet 27 200 Euro. Und das sind die Antriebe: Basis ist der 1,6-Liter-Benziner mit 90 kW/122 PS im Mini Paceman Cooper. Stärkster Otto ist der 1,6-Liter-Benziner mit 135 kW/184 PS im Paceman Cooper S, dessen maximales Drehmoment von 240 Nm bereits ab 1600 U/min anliegt. Kurzzeitig liefert der Motor im Overboost sogar 260 Nm. Der Verbrauch liegt bei 7,1 Litern pro 100 Kilometer, der kleinere Benziner kommt mit sechs Litern auf 100 Kilometern aus.
Dann gibt es noch den 1,6-Liter-Diesel mit 82 kW/112 PS im Paceman Cooper D sowie den 2,0-Liter Diesel mit 105 kW/143 PS im Paceman Cooper SD. Die Selbstzünder nehmen im Durchschnitt 4,1 beziehungsweise 4,6 Liter auf 100 Kilometern. Auf Probefahrten gefiel durchaus auch der kleine Diesel, der mit einem maximalen Drehmoment von 270 Nm aufwarten kann. Es liegt zwischen 1750 und 2250 U/min an und garantiert einen flotten Antritt.
Für den Sprint von Null auf 100 km/h benötigt der Paceman Cooper D 11,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 182 km/h. Als angenehm erweisen sich Federung und Fahrkomfort. Präzise lässt sich der Paceman mit seiner gegenüber dem Countryman tiefer gelegten Karosserie lenken und schnurrt Mini-gemäß fast wie ein Gokart um die Kurven.