Die Eisbären wieder unschlagbärig – 6:2-Gala im zweiten Duell mit Hamburg

Eurosport als Live-Sender war zufrieden, die 14 000 ohne paar hanseatische Enttäuschte schienen happy. Skandierten von "Oh, wie ist das schön" über "Andre Rankel (Torschütze, d.A.) – du bist der beste Mann" bis hin zum voreiligen "Meister wird nur der EHC"! In der Tat wurde (nahezu) alles von den Gastgebern geboten: Tore in Überzahl, Unterzahl, im normalen 5:5-Duell. Dazu paar handfeste, meist von den frustrierten Gästen angezettelte Raufereien mit der seltenen Konstellation von drei gegen drei Feldspielern…

Auch die Torfolge passte. Erst die rasante 3:0-Führung der Berliner nach knapp 13
Minuten. Dann eine Leerlaufphase mit 0:2 im zweiten Drittel. Und dann wieder die
gnadenlose 3:0-Abfuhr der Freezers im letzten 20-Minuten-Abschnitt.

Und sechs verschiedene Torschützen beim Sieger, obwohl das saisonale Top-Trefferduo Barry Tallackson und Darin Olver diesmal nicht zum Zuge kam. Bemerkenswert auch, dass die Youngster-Sturmreihe mit Daniel Weiß (21) und den Leihspielern Patrick Pohl (21) und Vincent Schlenker (19) sich nahtlos einreihte in das schnelle und druckvolle Spiel des Titelverteidigers.

Nationalverteidiger Constantin Braun, auch er hochzufrieden und grinsend zu den
Journalisten: "Na, da könnt Ihr doch wieder von den unschlagbären Eisbären schreiben…". Hamburgs Cheftrainer Benoit Laporte, der aus Ärger über den Spieldauerausschluss von Verteidiger Charles Cook nach Foul und Prügeleinlage jenen noch während des Spiels zur Strafe auf einen Rad-Hometrainer verfrachtet hatte, meinte ernüchtert: "Berlin hat heute bewiesen, die beste Mannschaft der DEL zu sein. Die Spieler arbeiten 60 Minuten aggressiv, diszipliniert und selbstlos für den Erfolg. Wir haben das heute nur 30 Minuten versucht."

Und dann müsse man noch bedenken, dass den Eisbären ja noch drei derzeit verletzte Stürmer und ein Verteidiger fehlten.

Soviel Anerkennung schien EHC-Coach Don Jackson fast unangenehm. Er meinte dann, beim 3:1 zuvor hätte auch das Glück auf Seiten seiner Jungens gestanden, "aber heute haben sie ein starke und kompakte Leistung geboten". Und nach dem Durchhänger im zweiten Abschnitt "im Schlussdrittel einfach und klug mit guter Defensive gespielt".

Die allgemeine Euphorie hatte auch den jüngsten Eisbär erfasst. Und so erklärte Vincent Schlenker, eigentlich beim zwei Klassen tiefer angesiedelten Kooperationspartner FASS Berlin in der Oberliga am Puck, diesmal in seinem siebenten Einsatz in der Topliga DEL (ein Scorerpunkt für eine Torvorlage), ganz kämpferisch: "Ja klar, wir wollen so weiter machen und die Vorrunde möglichst als Erster abschließen."

Bis es soweit kommen könnte, liegen aber noch 24 Partien vor den Berlinern. Am Freitag wollen sie in Köln den sechsten Sieg in Serien anpeilen, haben dann zwei freie Weihnachtstage und erwarten am 28. Dezember die Metro-Stars aus Düsseldorf.

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